Schachtenburg

Entstehungjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Schlitz
Landkreis
Vogelsbergkreis

Basisdaten

Die Schachtenburg ist eine der zahlreichen Burgen in der Stadt Schlitz. Sie liegt im Südosten des Schlitzer Altstadthügels unmittelbar an der früheren Stadtbefestigung. 1557 im Auftrag Wilhelms von Schachten und seiner Gemahlin Elisabeth von Schlitz genannt Görtz als innerstädtischer Familiensitz errichtet, wurde die Schachtenburg um 1600 durch Dietrich von Schachten ausgebaut. Seit dieser Zeit besteht der Adelshof aus zwei stattlichen, miteinander verbundenen Fachwerkbauten. Heute findet sich hier ein Hotel.

Historische Namensformen

Ortstyp

Herrenhaus

Lagebezug

12,5 km ostnordöstlich von Lauterbach gelegen

Lage

Die Schachtenburg befindet sich im Südosten des Schlitzer Altstadthügels (An der Schachtenburg 3), unmittelbar an der früheren Stadtbefestigung.

Geschichte

Burggeschichte

Die sogenannte Schachtenburg wurde 1557 im Auftrag des hessischen Kriegsrates Wilhelm von Schachten und seiner Gemahlin Elisabeth von Schlitz genannt Görtz gebaut. Dietrich von Schachten ließ das Herrenhaus, in dem die Familie wohnte, um 1600 mit einem Fachwerkgebäude erweitern. Von der Verwaltung des Großherzogtums Hessen-Darmstadt wurde der Adelshof bis 1895 als Land- beziehungsweise Amtsgericht genutzt. Im 20. Jahrhundert befand sich hier das Seniorenstift Burg Schlitz, das ehemalige Graf Görtzisches Altersheim, das zuerst von Diakonissen, dann nach dem Zweiten Weltkrieg durch Schwestern von der heiligen Jungfrau und Martyrin Katharina in Schlitz betreut wurde. 2016 wurde das Gebäude in ein Hotel umgestaltet.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung

Bei der Schachtenburg handelt es sich um einen innerstädtischen Adelshof, der sich aus zwei miteinander verbundenen, giebelseitig zur Straße stehenden Fachwerkbauten besteht. Das südliche, 1557 errichtete Gebäude besteht aus einem Erdgeschoss in Massivbauweise samt Eckquadern, einem Fachwerkobergeschoss mit sog. Alsfelder Streben und drei Giebelgeschossen. In das massive Erdgeschoss der nach Nordwesten gerichteten Giebelseite ist ein spitzbogiges Sandstein-Portal mit gestäbtem Gewände eingelassen, rechts daneben befindet sich ein aus Buntsandstein gefertigter Wappenstein der von Schachten und der von Schlitz genannt Görtz. Links des Spitzbogenportals findet sich etwas tiefer liegender ein rundbogiges Kellerportal, das ebenfalls in Sandstein ausgeführt wurde.
Der nördliche, um 1600 errichtete Bau verfügt über ein massives Kellergeschoss, drei Fachwerk- und zwei Giebelgeschosse. An seiner zum Tal gerichteten Giebelseite, mit der es ebenfalls auf der früheren Stadtbefestigung steht, besitzt das Gebäude einen Fachwerkerker.
Das Burgportal zeigt spätgotische Elemente mit Renaissance-Ornamentik und geheimnisvollen Symbolen, eingefasst von Stäben, die zu einer Brezel ineinander verschlungen sind, was im Brauchtum des Schlitzerlandes eine große Rolle spielt. Zeichen für Liebe, Ehe, Geburt finden sich am Sockel. Rechts neben der Tür trägt ein quadratisches Sandsteinrelief das Wappen derer von Schlitz und derer von Schachten mit einer Spottmaske (Breilecker) darüber, vermutlich von einem alten Stadttor.

Denkmaltopographie

DenkXweb Schachtenburg

Burgtyp

Bautyp

Herrenhaus

Rechtstyp

Amtssitz

Funktionstyp

Amtssitz; Adelssitz

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schachtenburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15182_schachtenburg> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/15182

Indizes

Wappentafel und Neidkopf am Eingang der Schachtenburg in Schlitz, 2005Die Lage von Schlitz, Schachtenburg im OrthofotoDie Schachtenburg in Schlitz vom Hinterturm aus, 2005