Oberburg Londorf

Bau / Ersterwähnung 1287  
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Gemarkung
Londorf
Landkreis
Gießen

Basisdaten

In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts verließen die Herren von Nordeck ihre gleichnamige Burg und erbauten in Londorf die Wasserburg Rabenau. Mehrere Zweige der Familie bildeten eine Ganerbengemeinschaft, denen die Burg gemeinsam gehörte. Vermutlich im späten Mittelalter teilte sich die Anlage in Ober-, Mittel- und Unterburg. Ein Gemälde Carl Engels zeigt die „Talburg Rabenau“ um 1830 (siehe bildindex). Die heutigen Gebäude auf dem Gelände der Oberburg stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Weitere Namen

Rabenau, Burg
Talburg Rabenau

Ortstyp

Burg

Lage

Rabenau: Die ursprüngliche Wasserburg befand sich auf dem Gelände der heutigen Oberburg oder etwas weiter südlich an der Stelle des heutigen Forstamts (Burgstraße 10).
Oberburg: Rabenau-Londorf, Burgstraße 2 und 6

Geschichte

Ersterwähnung

1287

Besitzgeschichte

Die in Londorf ansässigen Zweige der Nordecker - die Herren von Nordeck zur Rabenau, die Herren von Londorf und die Herren von Nordeck genannt Braun - bildeten eine Ganerbenschaft, der die Burg(en) gemeinschaftlich gehörte(n).

Abgang

1593 war die alte Burg noch mit Wall, Graben und Mauer umgeben, 1671 teilweise verfallen wurde sie 1785/1835 abgebrochen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Die ursprüngliche Burg Rabenau wurde Mitte des 13. Jahrhunderts angelegt, nachdem die Nordecker die Burg Nordeck verlassen hatten. Wohl im späten Mittelalter teilte sich die Anlage in Ober-, Mittel- und Unterburg.

Baubeschreibung

Bei der ursprünglichen Anlage handelte es sich um eine Wasserburg, die von Mauerring und Graben umgeben war.

Denkmaltopographie

Das als Oberburg bezeichnete Hofgut, an dessen Stelle vermutlich die ursprüngliche Burganlage stand, besteht aus einem großflächigen, geschlossenen Hofareal, das im Norden, Süden und Osten von lang gestreckten, größtenteils massiven Wirtschaftsgebäuden des 18. und 19. Jahrhunderts umgrenzt wird. Wichtigste Bauten der Anlage sind das Eckgebäude Burgstraße 2, ein kubischer, klassizistischer Massivbau mit gequaderten Kanten, streng gereihten Fenstern und Walmdach, der laut einer oval gefassten Inschrift unter der nördlichen Traufe 1776 erbaut wurde, und das schlichte, spätklassizistische Pächterwohnhaus von 1835 (Nr. 6), das mit seiner zweigeschossigen, sechsach sigen Fassade, die von einem Zwerchhaus bekrönt wird, zur Burgstraße ausgerichtet ist. Bemerkenswert und von besonderer geschichtlicher Bedeutung ist außerdem der in die Westmauer eingelassene Wappenstein, der außer den Wappen der Familien von Rabenau und von Lutter und der Datierung „1614 DEN 4 SEPTEMB:“ die folgende Inschrift trägt: „DIESER HOF STEHT ALZEIT IN GOTTES HAND/DER BEHÜT IN VOR WETTER VND FEUERSBRAND/HERMAN RAPHAEL VON NORDECKEN ZVR RABENAW DER/ CATHERINA VON NORDECKEN ZVR RABENAV GEBORNE VON LVTTER“.

Burgtyp

Bautyp

Niederungsburg; Wasserburg

Nachweise

Literatur

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Oberburg Londorf“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15110_oberburg-londorf> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/15110

Indizes