Basisdaten
Die Burg lag möglicherweise auf einer kleinen, heute nicht mehr existierenden Lahninsel in Goßfelden, möglicherweise auch am linken Ufer der Lahn. Errichtungszeitpunkt und Bauherr der Anlage sind nicht bekannt. Bereits im 15. Jahrhundert verfiel die Burg offenbar allmählich, so dass an ihrer Stelle der später erwähnte freie Hof errichtet wurde, den man auch als „Burg“ bezeichnete. Bei der Burganlage handelte es sich wahrscheinlich um einen befestigten Hof oder eine Kemenate. Sichtbare Baureste sind nicht erhalten, mehrfach wurden jedoch Fundamentreste freigelegt.
Historische Namensformen
- die Burg (1683)
Ortstyp
Kemenate; Befestigter Hof
Lagebezug
7 km nordnordwestlich von Marburg gelegen
Lage
Knappe zufolge befand sich die Anlage auf einer kleinen Insel bei Goßfelden, die von einem nördlichen Nebenarm der Lahn umflossen wurde, aber bei Arbeiten im Rahmen der Flussregulierung beseitigt wurde.
Geschichte
Besitzgeschichte
1535 trägt der Ritter Heinrich von Obenrode Hof und Einkünfte in Goßfelden mit allem Zubehör dem Erzstift Mainz zu Lehen auf mit dem Vorbehalt, dass er und der verschwägerte Gottfried von Hatzfeld die Güter als erbliches Lehen in Besitz behalten. Bei diesem Hof handelt es sich offenbar um die später sogenannte 'Burg' nördlich der Lahn. Der Hof geht zunächst an die von Hohenfels und wird 1443 vom Landgrafen an Balthasar von Sassen und dessen Erben als freiadliges Gut übertragen. Im 16. Jahrhundert ist der Hof im Besitz der Familien Hertzberg und Orth, dann der Familie Heintzenberger. 1683 steht der Hof schließlich im Besitz des Johann Schäfer, wird zu jener Zeit erstmals als "Burg" bezeichnet und mit einem Grundbesitz von ca. 200 Morgen Land ausgewiesen. Nach 1800 scheint der Hof offenbar unter Goßfeldener Bauern aufgeteilt worden zu sein.
Abgang
Knappe zufolge verfiel die befestigte Anlage wahrscheinlich schon im 15. Jahrhundert, so dass an ihrer Stelle der später erwähnte freie Hof errichtet wurde.
Bau und Baugeschichte
Baubeschreibung
Bei der Burg handelte es sich vermutlich um einen befestigten Hof oder eine Kemenate.
Erhaltungszustand
Sichtbare Baureste der Anlage haben sich nicht erhalten, allerdings wurden mehrfach Fundamentreste freigelegt. Auch der Goßfeldener Straßenname 'Burggasse' könnte auf die befestigte Anlage hindeuten.
Grabungen und Funde
Fundamentreste
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Wasserburg
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 251
- N. Buthmann u.a., Mittelaterliche Burganlage Brungershausen, in: Burgen und Schlösser 38 (1998), S. 80-87
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 105-107
- Schäfer, Ortschaften im Amt Wetter, S. 10-12
- Siebert (Hrsg.), Festschrift zur 200-Jahrfeier der Kirche in Goßfelden, Marburg 1949
- Tönges, 1200 Jahre Goßfelden, 1953, (Pläne)
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Goßfelden“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15004_burg-gossfelden> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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