Oberburg Fronhausen

Entstehungjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Fronhausen

Basisdaten

Die sog. Oberburg liegt im Ortskern von Fronhausen (Rathausstraße), am rechten Ufer des Fronhäuser Bachs. Erbaut oder wenigstens umgebaut wurde die Oberburg vermutlich im 13./14. Jahrhundert durch die Vögte von Fronhausen, die hier ihren Familiensitz nahmen. Während des Dreißigjährigen Krieges brannte die Oberburg völlig aus, wurde später aber wieder instand gesetzt und beherbergte u. a. eine Brauerei. Bei der Oberburg handelte es sich ursprünglich um einen kleinen wasserburgartigen Steinbau, deren Grabenprofil teilweise noch im Gelände erkennbar ist.

Bezeichnung der Siedlung

Lagebezug

13 km südlich von Marburg gelegen

Lage

Die sog. Oberburg befindet sich im Ortszentrum von Fronhausen (Rathausstraße).

Geschichte

Burggeschichte

Die Oberburg war vermutlich Amtssitz der vom Reichsstift Essen, zu dessen Besitz der Ort gehörte, etwa seit 1199 in Fronhausen eingesetzten Vögte und wurde somit zum Stammsitz der Familie Vogt von Fronhausen. Im 14. Jahrhundert kam es zu einer Erbteilung zwischen Ludwig und Crafft: Ersterer behielt die Oberburg, Letzterer ließ die unweit gelegene Unterburg errichten. Ab 1692 wurde das Gebäude als Brauhaus benutzt. Nach Einstellung des Braubetriebs im Jahr 1898 diente es als Scheune. Ab 1974 wird es als Wohnhaus genutzt.

Besitzgeschichte

Erbaut oder zumindest umgebaut wird die Oberburg vermutlich im 13./14. Jahrhundert von den Vögten von Fronhausen, die sie als Lehen des Reichsstiftes Essen tragen. 1395/96 erwirbt der hessische Landgraf Anteile an der Oberburg und am Gericht. Im Jahr 1585 gelangt die Anlage zusammen mit dem halben Ortsgericht Fronhausen an die Schenken von Schweinsberg. 1851 veräußern die Schenken von Schweinsberg die Oberburg an einen Fronhäuser Gastwirt. 1917 kommen die Schenken von Schweinsberg wieder in den Besitz der Oberburg.

Adel

Vogt von Fronhausen (1199 bis 1584, Nebenlinie der Schenk zu Schweinsberg)

Sonstiges

Im Bereich des ehemaligen Wall-Wassergraben-Areals der Oberburg befindet sich heute ein kleiner Landschaftspark.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Bei der sog. Oberburg handelte es sich ursprünglich um eine kleine Wasserburg, deren Grabenprofil teilweise noch im Gelände erkennbar ist. An dieser Wasserburg wurden bereits im 14. Jahrhundert Umbauarbeiten durchgeführt. 1559 (Datierung eines Fensters im Erdgeschoss) errichtet Johann Vogt von Fronhausen einen steinernen Neubau. Während des Dreißigjährigen Krieges brannte die Oberburg völlig aus. Um 1692 wurde dort schließlich ein Brauhaus untergebracht. 1966 stürzte das marode Dach ein, woraufhin die Burg 1974 umfassend renoviert wurde.

Baubeschreibung

Die Oberburg ist ein kleiner Steinbau (9,26 m x 11,88 m) mittelalterlicher Zeitstellung mit Kreuzstockfenstern. Ursprünglich war sie eine Wasserburg. An der Ostfassade des ersten Stockwerks befand sich ursprünglich ein Chorerker.
Auf dem Gelände der Oberburg steht zudem ein stattliches Fachwerkhaus aus dem Jahr 1751, das 1880 umgebaut und 2003 saniert wurde.

Erhaltungszustand

Das Profil der Wassergräben der vormaligen Burganlage ist noch im Gelände erkennbar.

Grabungen und Funde

1971 wurden im Wassergraben Kanonenkugeln aus dem Dreißigjährigen Krieg gefunden.

Burgtyp

Bautyp

Niederungsburg; Wasserburg

Funktionstyp

Adelssitz; Herrenhaus

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Oberburg Fronhausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14991_oberburg-fronhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14991

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