Burg Hain

Entstehungjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Dreieichenhain
Landkreis
Offenbach

Basisdaten

Weitere Namen

Burg Hayn

Ortstyp

Burg

Lagebezug

4 km nordöstlich von Langen

Lage

Nordöstlich der Altstadt von Dreieichenhain

Geschichte

Burggeschichte

Erstmals wurde die Burg in der Chronik des Lambert von Hersfeld im Jahre 1075 erwähnt. Urkundliche Ersterwähnung 1085 (Eberhard von Hagen als Besitzer der Burg). Im Besitz der Reichsmisterialen von Hagen. 1255: Nach dem Aussterben der Herren von Hagen-Münzenberg wurde die Burg zur Ganerbschaft der Herren von Hanau, Falkenstein, Weinsberg, Pappenheim und Schonenberg.Bis 1286: Die Herren von Falkenstein erwarben alle Anteile der Burg mit Ausnahme des hanauischen Anteils. 1418: Mit dem Aussterben der Herren von Falkenstein erneute Zersplitterung des Burgbesitzes durch größere Ganerbschaft. 1425: Burgfrieden der Ganerben. Im 18. Jahrhundert wurden Teile der Burg von französischen Truppen zerstört.
1486: 5/6 der Burganteile im Besitz der Grafen von Isenburg. 1931: Der Geschichts- und Heimatverein erwarb die Anlage und ließ Untersuchungen durchführen und traf Instandhaltungsmaßnahmen.

Laufzeit

Ende 11. Jahrhundert–17./18. Jahrhundert

Funktion

Stammsitz der Reichsministerialen von Hagen

Abgang

1750: Einsturz des Wohnturms; Südwestwwand blieb erhalten.Ende des 18. Jahrhunderts wurden Teile der Ruine zur Steingewinnung abgetragen. Baufälligkeit wohl seit dem 16./17. Jahrhundert.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Turmburg mit Wassergraben Ende des 11. Jahrhundert wohl von den Reichsministerialen von Hagen erbaut. Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Turmburg zu größerer Wasserburg ausgebaut. Nach einem Brand 1460 wurde der Wohnturm spätgotisch verändert. Im 16. Jahrhundert wurde die spätgotsche Balkendecke des Palas durch Gewölbe ersetzt.
Anfang des 18. Jahrhunderts wurde eine evangelische Kirche im Burghof errichtet. 1938: Palasruine restauriert

Baubeschreibung

Ursprünglich eine wohl von den Reichsministerialen von Hagen erbaute Turmburg mit Wassergraben aus dem Ende des 11. Jh.s. Fünfgeschossiger Wohnturm in fast quadratischer Form (12,50 x 13,20 m) mit Eingang auf 2,1 m Höhe. Der Wohnturm wird in einem Abstand von von 2-3 m von einer ca. 7 m hohen Ringmauer (Mauerstärke 1,1 m; Durchmesser ca. 22 m) mit breiter Berme umfasst. Der Wassergraben hatte eine Breite von 8 m und war etwa 3 m tief und war zudem von einer niedrigeren äußeren Mauerumfasst. Der Zugang im Westen war durch einen abwerfbare Holzbrücke gesichert. Mit dem Ausbau der Burg gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde der Wohnturm nunmehr Eckflankenturm im Nordosten der etwa viereckigen Burganlage (Bei der Eingliederung des Wohnturms in die neue Burganalge erfolgte der Abbruch der Ring- und äußeren Umfassungsmauer sowie die Einebung von Teilen des Wassergrabens der einstigen Turmburg). Im Südwesten der freistehende runde Bergfried mit 13 m Durchmesser und 2 hochliegenden Zugängen; einer vermauert. Die Geschosse des Bergfrieds ursprünglich gewölbt, das Obergeschoss innen achteckig.
Im Südosten der Anlage der Palas, der mit seiner östlichen Schmalseite und der südlichen Längsseite an die Ringmauer angebaut ist. Erhaltene Fensterformen zumeist spätgotisch. Im östlichen Bereich des Palas vermutlich die romanische Burgkapelle.

Erhaltungszustand

Mauerreste und untere Teil des Bergfrieds. Umfassungsgräben, 22 m hohe Südwestwand des Wohnturms. Von Palas aus romanischer Zeit Teile der nördlichen Längsmauer erhalten.Fundobjekte sind im Museum innerhalb der Burg ausgestellt.

Grabungen und Funde

Im Museum innerhalb der Burg sind Fundobjekte ausgestellt.

Burgtyp

Bautyp

Wasserburg

Nachweise

Literatur

  • Schmidt, Niederungsburgen, S. 93-98.
  • Nahrgang, Burg und Stadt
  • Dehio Hessen II S. 193-195.
  • Behn, Friedrich: Der viereckige Turm der Burg Dreieichenhain. In: BAHDr 5, 1926.
  • Benkard, J. Ph.: Schloß Hagen im Bannforst Dreieich. In: AFGK 1. Folge 8, 1858.
  • Nahrgang, Karl: Die Ausgrabungen in der Burg Hain in der Dreieich. In: BAHDr 3, 1924. Und 4, 1925.
  • Behn, Friedrich: Die Burg Dreieichenhain nach den Ausgrabungen von 1924 und 1925. In: AHG N.F. 16, 1930.
  • Nahrgang, Karl: Neue (ortsgeschichtliche) Forschungsergebnisse aus Dreieichenhain (besonders zur Frühgeschichte der Burg). In: Landschaft Dreieich 1. Folge, Nr. 18 f., 1937.
  • Nahrgang, Karl: Der geplante Abbruch des Schlosses im Hain und der Prozeß zwischen Isenburg-Birstein und Isenburg-Philippseich (1790 ff.). In: Landschaft Dreieich 1. Folge, Nr. 12, 1937.
  • Brummer, Julius: Die Sicherungsarbeiten an der Dreieichenhainer Burg. In: Landschaft Dreieich 1. Folge, Nr. 24, 1938.
  • Krauss, Karl: Wiederherstellungsstudie der spätromanischen und gotischen Burg zu Dreieichenhain. In: Landschaft Dreieich, 2. Folge, Nr. 14 / 15, 1940.

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Hain“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14954_burg-hain> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14954

Indizes

Die Lage von Hain, Burg im OrthofotoAnsicht der Burg Hain in Dreieichenhain, 1885Grundriss der Burg Hain in Dreieichenhain, 1885Die Lage der Burg Hain nach Karl Nahrgang, 1927Grundriss und Lageskizze der Burg Hain, nach Karl Nahrgang, 1927