
Basisdaten
Die ehemalige Wasserburg befand sich nordwestlich des heutigen Ortskerns von Ruhlkirchen, im Tal der Antrift zwischen Neustadt und Alsfeld. Die in Vergessenheit geratene Anlage wurde 1986/87 ausgegraben. Restauriert wurden die ca. 2 m dicken Wände der Ringmauer und der Wassergraben-.
Weitere Namen
Burghügel
Historische Namensformen
- nostrum domum (1265) [HStAM Bestand Urk. 26 Nr. 225 Digitalisat]
- Burg (Anfang 16. Jh.) [Landgrafen-Regesten online Nr. 344]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
23,5 km nordnordwestlich von Lauterbach gelegen
Lage
Die Wasserburg befand sich nordwestlich des heutigen Ortskerns von Ruhlkirchen, im Zwischenland nahe des Zusammenflusses von Antrift und Fischbach.
Geschichte
Burggeschichte
Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert vom Ortsadelsgeschlecht der Herren von Ruhlkirchen gebaut. Sie lag auf einem künstlich aufgeworfenen Hügel zwischen Antrift und Fischbach, deren Wasser in einen Graben um die Burg geleitet wurde. 1231 werden erstmals die Herren von Ruhlkirchen erwähnt, 1262 und 1265 werden in Urkunden Gerlach von Ruhlkirchen und seine Frau Jutta genannt. Lehnsherren waren die Grafen von Ziegenhain. Folglich dürfte auch die Burganlage ziegenhainisches Lehen gewesen sein. Ab 1267 ist die Familie der von Ruhlkirchen in Alsfeld nachweisbar, das an die Mainzer Erzbischöfe gelangte. 1288 kam das Erzstift Mainz in den Besitz der Burg Ruhlkirchen. Sie wurde wahrscheinlich 1293 durch Landgraf Heinrich I. von Hessen zerstört, wie Wigand Gerstenberg berichtet und nie mehr aufgebaut. Letztmalig erwähnt wurde die Anlage 1360/61, als zur Burg Ruhlkirchen gehörende Güter genannt wurden.
Ersterwähnung
1288
Laufzeit
Um 1100/1120–1293
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Unklar ist bislang, ob die Burganlage bereits von den von Ruhlkirchen errichtet wurde (Anfang des 12. Jahrhunderts) oder erst später in deren Besitz gelangte. Im Zentrum der von Wassergraben und Ringmauer umgebenen Burganlage stand vermutlich ein Wohn- und Wehrturm. Die Gräben, die die Wasserburg umgaben, werden vom Fischbach gespeist. Die dahinter liegende Ringmauer der Anlage besaß eine Tiefe von 2 m. Der Burghügel hat eine Höhe von 1,50 bis 2,0 m und einem Durchmesser von 30 x 27 m. Erhalten sind der instandgesetzte Wassergraben und die 1987 restaurierte Ringmauer der Burg.
Burgtyp
Bautyp
Wasserburg; Niederungsburg; Motte
Rechtstyp
Ministerialensitz
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
EBIDAT
8266
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Ruhlkirchen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14924_burg-ruhlkirchen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14924
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