
Basisdaten
Der Schlossbau befindet sich am südlichen Ortsrand von Schönstadt, an der Stelle einer früheren Wasserburg. 1464 wurde die Wasserburg als hessisches Lehen der Milchling von Schönstadt urkundlich genannt. Um 1750 ließ Georg Milchling von Schönstadt anstatt der Burganlage das noch heute existierende Schloss, ein zweigeschossiges Herrenhaus im Barock-Stil mit Mansardwalmdach und Portal aus Buntsandstein, errichten. Von der Wasserburg ist lediglich der achteckige Turm im spätgotischen Stil erhalten. Die Gräben der Wasserburg sind kaum noch im Gelände erkennbar.
Ortstyp
Burgsitz; Wasserburg; Schloss
Lagebezug
9 km nordnordöstlich von Marburg gelegen
Lage
Am Südrand von Schönstadt befindet sich die kleine Schlossanalage an der Stelle einer ehemaligen Wasserburg.
Geschichte
Besitzgeschichte
Der Burgsitz in Schönstadt ist 1464 landgräfliches, zuvor mainzisches Lehen der Herren von Michelbach bzw. der Milchling von Nordeck, die sich seit Anfang des 14. Jahrhunderts Milchling zu Schönstadt nannten. Bis zum Jahr 1890 ist das Gut im Besitz der Familie Milchling, nach deren Aussterben wird es anschließend an Eugen Lucius, Mitbegründer der Hoechst AG, verkauft. Seit 1919 steht die Schlossanlage im Besitz der Familie von Bethmann.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
An der Stelle des heutigen Schlosses, das Georg Friedrich Milchling zu Schönstadt um 1750 errichten ließ, stand im 14. Jahrhundert eine wasserburgartig befestigte Anlage der Milchling von Schönstadt, deren Wassergräben vom Bauchlauf des Roten Wassers gespeist wurden. Erstmals erwähnt wird dieser 1344. Ob die Wasserburg im Dreißigjährigen Krieg oder bereits zuvor zerstört, möglicherweise auch um 1750 planmäßig niedergelegt wurde, ist nicht bekannt.
Baubeschreibung
Hauptgebäude der Schlossanlage ist ein stattliches zweigeschossiges Herrenhaus im Barock-Stil mit Mansardwalmdach und Portal aus Buntsandstein samt Allianzwappen der Milchling von Schönstadt und der Schenken zu Schweinsberg (1749 bis 1751). Unmittelbar an der Südfassade des Schlossbaus steht ein achteckiger spätgotischer Turm, der über ein verschiefertes Fachwerkobergeschoss und eine Haubenlaterne verfügt (1618). An der Nordfassade befinden sich ein weiterer Turm und ein kleiner Bau aus der Zeit um 1900. Der klassizistische Festsaal innerhalb des Herrenhauses wurde um 1790 von J. C. F. Valentin vertäfelt. Südlich schließt sich schließt sich ein Landschaftspark an das Schloss an. In nördlicher Richtung ist der kleinen Schlossanlage der eigentliche Gutshof mit Bauten aus der Zeit um 1900 vorgelagert.
Erhaltungszustand
Von der früheren Wasserburg hat sich einzig der achteckige Turm im spätgotischen Stil erhalten, der im Jahr 1618 um zwei Fachwerkgeschosse erhöht wurde. Die Gräben der Wasserburg sind zu einem unbekannten Zeitpunkt verfüllt worden und heute kaum noch im Gelände erkennbar.
Burgtyp
Bautyp
Herrenhaus
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
EBIDAT
366
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schloss Schönstadt“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14917_schloss-schoenstadt> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14917
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