
Basisdaten
Seit dem 13. Jahrhundert prägt die Familie der Ritter von Trott die Entwicklung des Dorfes Solz. Sie besaßen den Ort als hessisches Lehen und die Gerichtshoheit. Vermutlich auf dem Kern einer alten Kemenate errichteten sie 1616 ein großes Herrenhaus. Der Besitz wurde im 17. Jahrhundert geteilt, die eingeheiratete Familie der von Verschuer legte einen eigenen Gutshof mit Wirtschaftsgebäuden an.
Weitere Namen
Trottenhaus
Historische Namensformen
- Schloß zu Solz (1473) [Zitat nach Archivregest Landgrafen-Regesten online Nr. 9690]
- Schloss und Dorf Solz (1480) [Zitat nach Archivregest HStAM Best. Urk. 14 Nr. 14536]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
10 km östlich von Rotenburg an der Fulda
Lage
auf der Höhe am Oberlauf der Solz, einem rechten Zufluss der Fulda in der Nähe der Kirche, Burgring 21
Geschichte
Burggeschichte
Für 1186 wurde ein Ortsadelsgeschlecht im Ort Solz erwähnt, das vermutlich 1325 ausstarb. Diese bauten wahrscheinlich eine erste Burg, die vielleicht aus einem Steinhaus bestand. Seit dem 14. Jahrhundert besaßen die Herren von Trott im Ort die Hälfte des Gerichts als hessisches Lehen, die andere Hälfte besaß die Familie von Bernicke ebenfalls als hessisches Lehen. 1473 gelangt diese Häfte an Hanns von Witerde, einen angeheirateten Verwandten, der 1480 das Lehen über das ganze Dorf und das Schloss inne hat. Die von Trotts schienen aber weiterhin eine bedeutende Stellung im Ort zu halten, denn 1506 [HStAM Best. Urk. 14 Nr. 13296] erhielten sie den gesamten Ort mit allem Zubehör als Lehen. Für verschiedene Familienzweige wurde die Burg umgebaut. Auf dem mittelalterlichen Gelände errichtete 1527 Friedrich von Trott ein Herrenhaus, das sogenannte Schloss Trottenhaus. 1692 fiel die Hälfte des Besitzes an die Herren von Verschuer. Diese aus den Niederlanden stammende Familie war durch Heirat mit den von Trotts verbunden; sie errichteten ein eigenes Herrenhaus in Solz, sodass nun zwei herrschaftliche Wohnanlagen im Ort nebeneinander bestanden. Heute sind die Hofgüter in Privatbesitz.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Auf den Resten einer mittelalterlichen Anlage wird 1527 das sogenannte Schloss errichtet. 1616 wird ein weiteres repräsentatives Gebäude, das sog. Trottenhaus, angebaut. Vermutlich wurden die Häuser im Dreißigjährigen Krieg zerstört; 1672 wurde auf dem steinernem Erdgeschoss ein Fachwerkbau errichtet.
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg
Rechtstyp
Ganerbenburg; Ministerialensitz; Stammsitz
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 844
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 174
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 448
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld Rotenburg I S. 168 f
- Mittermeier, Das tausendjährige Solz, in: Das tausendjährige Solz, S. 10-94
- Wolfgang Schneider, Der Adel im Altkreis Rotenburg - Die Freiherren von Verschuer in Solz, in: Rund um den Alheimer, 25 (2004), S. 25-29
- Solz, Unser Dorf gestern und heute, S. 19-39
EBIDAT
8215
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Solz“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14886_burg-solz> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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