
Basisdaten
Zur mittelalterlichen Baugeschichte der Burg in Schwarzenhasel existieren keine schriftlichen Quellen. Das heutige Burghaus aus der 1. Hälfte des 16. Jhs. wurde als Wasserburg angelegt und 1698 mit einem Fachwerkoberbau vervollständigt. Ein Familienzweig der von Trott nutzte die Burg als Stammsitz, nach deren Aussterben wurde sie im 19. Jahrhundert lange Zeit nur als Speicher genutzt und erst durch die Familie von Bodelschwingh um 1890 wieder zu Wohnzwecken umgebaut.
Weitere Namen
Alte Burg
Historische Namensformen
- Kemenate (1522) [Zitat nach Archivregest HStAM Best. Urk. 14 Nr. 13215]
- Kemenate zu Schwarzenhasel (1527) [Zitat nach Archivregest HStAM Best. Urk. 14 Nr. 13216]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
14,5 km nördlich von Bad Hersfeld
Lage
Rotenburg-Schwarzenhasel, Lispenhäuser Straße 41, am Nordrand von Schwarzenhasel.
Geschichte
Burggeschichte
Von einer mittelalterlichen Burganlage in Schwarzenhasel an einer alten Landesstraße finden sich keine Gebäudeteile. An ihrer Stelle wurde um 1600 eine Wasserburg angelegt, die heute noch von drei Seiten durch einen Burgraben geschützt wird. 1312 wurden dem Kloster Cornberg durch Dieter von Breitenbach und seine Frau Güter im Ort gestiftet. 1371 besitzen die Herren von Holtzheim einen Burgsitz in Schwarzenhasel als Lehen der Abtei Hersfeld, um 1376 erhält Hermann von Waldkappel Burglehen u.a. in Schwarzhasel, ebenso Seman von Leimbach. 1457 ist das Dorf hessisches Lehen der von Holzheim.
1527 wurden die Kemnate und Einkünfte im Ort an die Familie von Trott verkauft. Diese ließen an diesem Ort um 1600 eine Wasserburg errichten, die dann als Stammsitz des Familienzweiges Trott zu Schwarzenhasel genutzt wurde. Dieser Familienzweig der von Trott starb 1813 aus, das Rittergut wurde an die Trott von Solz vererbt. Seit 1896 sind die Wasserburg und das Rittergut und bis heute in den Händen der Familie von Bodelschwingh. Von 1938 bis 1945 war ein Kindergarten in der Burg untergebracht. Seit einer umfassenden Renovierung der Anlage in den 1960er Jahren wird die Burg durch die Familie von Bodelschwingh als Wohnsitz weiter genutzt.
Laufzeit
um 1527–
Bau und Baugeschichte
Baubeschreibung
Am Platz einer mittelalterlichen Burg wurde um 1600 eine hufeisenförmige Anlage mit einem (jetzt trockenen) Wassergraben. Die Wasserburg ist eine Art Nachfolgebau, die vermutlich einen Wohnturm von 12x10 m und rund 1,5 m dicke Außenmauern aufwies. Auf dem massiven Erdgeschoss wurden zwei Fachwerkgeschosse errichtet. An der westlichen Giebelseite findet sich ein Konsolstein mit Engelkopf und der Jahreszahl 1698.
Burgtyp
Bautyp
Wasserburg
Rechtstyp
Ministerialensitz
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Ein Dorf im Wandel der Zeit. 700 Jahre Schwarzenhasel
- Bodelschwingh, von, Zur Geschichte der Wasserburg und des Burgsitzes Schwarzenhasel und deren Besitzer, in: Rund um den Ahlheimer, Bd. 19, 1998, S.33-41
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 832
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 174
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen, Landkreis Hersfeld-Rotenburg II
, S. 879 und S. 887
EBIDAT
8217
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Schwarzenhasel“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14885_burg-schwarzenhasel> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14885
Indizes
