
Basisdaten
Die Trendelburg wurde 1303 von den Herren von Schöneberg errichtet, die sie dem Erzbischof von Mainz zur Lehen auftrugen. Die Burg war über zwei Jahrhunderten zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Bistum Paderborn umstritten, bis sie 1597 endgültig hessisch wurde. Heute beherbergt sie ein Hotel.
Historische Namensformen
- Trindirberg (1303) [Vogt, RggEbMz Nr. 0780]
- Drendeneburg (1305) [GR Trendelburg]
- castrum Dreyndeneberch (1306) [Westfälisches Urkundenbuch 9: Urkunden des Bistums Paderborn 1301-1325, S. 227-228, Nr. 493; Landgrafen-Regesten online Nr. 497]
- Drenderburg (1378) [UA Helmarshausen]
Ortstyp
Burg
Bezeichnung der Siedlung
- castrum (1306)
Lagebezug
9,2 km nordnordöstlich von Hofgeismar
Lage
Auf einem steilen Felsen in einer Schleife der Diemel
Geschichte
Burggeschichte
Wahrscheinlich um 1300, vielleicht auch schon früher, errichteten die Herren von Schöneberg die Burg Trindirberg als Straßensicherung. Sie wurde 1303 vertraglich dem Erzbischof Gerhard II. von Mainz geöffnet. 1305 verkaufte Konrad II. von Schöneburg die Trendelburg an Hessen, wobei die Hälfte noch an Waldeck verpfändet war. 1312 wurde die Burg zwischen Paderborn und Hessen aufgeteilt, wobei Hessen seine Hälfte von Paderborn zu Lehen erhielt. Die Burg wurde anschließend mehrfach verpfändet und kam 1373 auf diese Weise wieder in Besitz der Herren von Schöneberg. Nach ihrem Aussterben 1429 wurde das Pfand wieder eingelöst. In einer Fehde zwischen Hessen und Paderborn wurde die Burg 1465 durch Landgraf Ludwig II. erobert. Im anschließenden Frieden fiel auch die paderbornische Hälfte an Hessen. 1597 verzichtete Paderborn auf alle Besitzrechte. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Teile der Burg durch kaiserliche Truppen zerstört. Sie wurden jedoch anschließend fast originalgetreu wieder aufgebaut. 1821 war die Burg Sitz eines hessischen Amtsbezirks. 1901 ging die Burg in den Besitz der Herren von Stockhausen über. Heute ist in der Burg ein Hotel untergebracht.
Ersterwähnung
1303
Adel
Herren von Schöneburg
Landgrafen von Hessen
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Zum originalen Baubestand der Burg gehört wohl nur der Bergfried. Nach einem Brand der ursprünglichen Anlage wurde zwischen 1443 und 1456 ein Neubau errichtet, der die Anlage zu einer Kastelburg umgestaltete. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde außerdem ein Wohnbau an der nordwestlichen Ringmauer errichtet. Im 20. Jahrhundert wurde die Anlage für Hotelzwecke umgestaltet, unter anderem wurde auf der Westseite eine Brücke über den Halsgraben gebaut. Der ursprüngliche Zugang lang dagegen im Osten.
Baubeschreibung
Fünfeckigen Kastelburg mit vier Flankentürmen, Ringmauer und Halsgraben. Innerhalb des Burg Areals befindet sich ein dreigeschossiger Wohnbau mit Krüppelwalmdach.
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg; Spornburg; Stadtburg
Rechtstyp
Pfandburg; Lehnsburg
Funktionstyp
Amtssitz
Nachweise
Literatur
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 871 f.
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 20 f. [mit Skizze]
- Reimer, Hist. Ortslexikon, S. 471
- Grathoff, Mainzer Erzbischofsburgen, 2005, S. 134, 170
- Stockhausen, Die Trendelburg im Diemeltal, in: Der Burgwart V (1904), Heft 9
- Stockhausen,Trendelburg: Führer durch sieben Jahrhunderte
EBIDAT
2276
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
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- Topografische Karten
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Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Trendelburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14878_burg-trendelburg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14878
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