Basisdaten
Die steil aufragende Burg Cleeberg mit ihrem halbrunden Bergfried und dem hohen Wohnhaus prägt das Ortsbild. Ihre ältesten Teile stammen aus dem 12. Jahrhundert. Sie gehörte bis ungefähr 1220 einer Seitenlinie der niederösterreichischen Grafen von Peilstein, und war dann seit ungefähr 1230 im Besitz einer Ganerbenschaft. Wesentliche Um- und Erweiterungsbauten erfuhr die Burganlage 1557, um 1700 und 1850. Seit 1982 gehört das Schloss einer Eigentümergemeinschaft, es ist bewohnt und nicht öffentlich zugänglich.
Weitere Namen
Kleeburg
Burg Kleeberg
Ortstyp
Burg
Bezeichnung der Siedlung
- slosze Cleperg (1373) [Landgrafen-Regesten online Nr. 6035]
Lagebezug
17,5 km südwestlich von Gießen
Lage
Die Burg steht in Spornlage auf einem abgeflachten Felsplateau über dem Cleebach.
Langgöns-Cleeberg, Obere Pforte 1-1a
Geschichte
Ersterwähnung
1129
Besitzgeschichte
Die Herrschaft Cleeberg kam in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts an eine Seitenlinie der niederösterreichischen Grafen von Peilstein, die sich von nun an Grafen von Cleeberg und Mörle nannten. 1220 war die Burg Cleeberg im Besitz Heinrichs I. von Isenburg, später einer Ganerbenschaft. 1404 schlossen die Ganerben Philipp Graf zu Nassau und Saarbrücken, Johann Graf zu Limburg, Reinhard Graf zu Westerburg und Schaumburg, Johann von Isenburg Graf zu Büdingen und Gottfried Graf zu Eppstein einen Burgfrieden. Die Solmser Grafen erwarben 1506 den limburgischen Anteil (1/9); 1589 wurden die Stollberger, die den Eppsteiner Anteil geerbt hatten, aus der Ganerbenschaft ausgeschlossen, weil sie Baugelder schuldig geblieben waren. Im 17. Jahrhundert kaufte Hessen-Darmstadt die isenburgischen und solmsischen Anteile und besaß damit 2/3 der Burg, 1716 erwarb Nassau den Westerburger Teil und vergrößerte seinen Anteil damit auf 1/3. 1802 kam die gesamte Burg in den Besitz Hessen-Darmstadts, 1845 erwarb sie die Gemeinde Cleeberg. Ein Kölner Architekt kaufte die Burg 1966 und verwandelte sie in ein Hotel; 1975 ging die Anlage in den Besitz der Hessischen Landesbank über. Seit 1982 ist die Burg im Besitz einer Eigentümergemeinschaft.
Bau und Baugeschichte
Denkmaltopographie
Der Burgkomplex, der bis 1850 durch eine Quermauer in einen äußeren und einen inneren Burghof unterteilt war, enthält im südlichen Teil den weithin sichtbaren, um 1200 errichteten halbrunden, dreigeschossigen Bergfried, dessen abgerundete Seite nach Norden orientiert ist. Der im Inneren mit einem tonnengewölbten Verlies ausgestattete Turm hatte zusammen mit seinen Aufbauten ehemals eine Höhe von über 43 Metern, doch wurde er 1855 und 1882 wegen Baufälligkeit so stark gekürzt, dass der verbliebene Stumpf heute nur noch eine Höhe von 20,60 m erreicht. Die nördlichste Ecke der Anlage wird durch das im Kern noch aus der Gründungsphase um 1130 stammende alte Burghaus geprägt. Es handelt sich um einen dreigeschossigen, nach außen durch eine eineinhalb Meter dicke Mantelmauer abgerundeten Steinbau. Seit seiner Erneuerung im 16. Jahrhundert ist er mit einem verschieferten Dachaufbau versehen, der sich aus Teilwalmdächern, Zwerchhäusern und einem Dachreiter zusammensetzt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammt der flankierende Rundturm mit Welscher Haube an der Westseite, dessen flachbogiger Eingang durch eine Inschrift auf 1557 datiert ist. Wichtige Bestandteile der Burganlage sind weiterhin das auf der östlichen Burgmauer errichtete, um 1700 entstandene so genannte Schlossgebäude, ein zweigeschossiger kubischer Bau mit Walmdach sowie der so genannte Verbindungsbau, der um 1850 errichtet, eine Verbindung zwischen dem Haupt- und dem Seitenbau herstellt.
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg; Spornburg; Ringmauerburg
Rechtstyp
Ganerbenburg; Ministerialensitz
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Block, Burg Cleeberg, in: Butzbacher Geschichtsblätter 205 (2006), S. 1-3
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hessen I, S. 152
- Denkmaltopographie Landkreis Gießen, Bd. II, S. 298
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 284f.
- Straub, Kleeburg
- Weitere Literatur
- Hartmannshenn, Julius: Der Cleeberger Burgfriede von 1404. Text, in: Nassovia. Zeitschrift für nassauische Geschichte und Hemimatkunde 25 (1925).
EBIDAT
7844
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Cleeberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14866_burg-cleeberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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