
Basisdaten
Schloss Sickendorf liegt am östlichen Rand des gleichnamigen Ortes, am linken Ufer des Brennerwassers. Im Auftrag Baron Albrecht Georg Karl Woldemar Riedesels wurde anstelle eines Herrenhauses des 15./16. Jahrhunderts um 1880 bzw. 1886/1887 ein Schlossneubau im Stil der Neorenaissance errichtet. Zur eigentlichen Schlossanlage gehören neben einem englischen Landschaftspark auch der Wirtschaftshof, ein Marstall sowie Gästehaus und Reithalle. Der Schlossbau ist bis heute erhalten.
Weitere Namen
Hofgut Sickendorf
Hofgut Untersickendorf
Historische Namensformen
- Schloß (1875-1897) [Zitat nach Regest HStAD Bestand F 27 I Nr. 29]
Ortstyp
Schloss
Lagebezug
3 km westnordwestlich von Lauterbach gelegen
Lage
Schloss Sickendorf befindet sich am östlichen Rand des gleichnamigen Ortes (Hofstraße 14), am linken Ufer des Brennerwassers.
Geschichte
Burggeschichte
Das Hofgut zu Sickendorf gelangte spätestens Ende des 16. Jahrhunderts in den Besitz der Riedesel, die hier vermutlich ein Herrenhaus erricheteten. Dieses wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgerissen. An gleicher Stelle wurde im Auftrag Baron Albrecht Georg Karl Woldemar Riedesels um 1880 ein Schlossneubau errichtet und südlich der Schlossanlage durch Heinrich Siesmayer ein englischer Landschaftspark angelegt. Das Schloss brannte 1884 komplett ab. Nach Plänen des Architekten Arnold Petersen wurde 1886/1887 im Stil der Neorenaissance eine neue Anlage errichtet.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Bereits im Jahr 1800 war an der südlichen Ecke des dem Herrenhaus gegenüberliegenden Wirtschaftshofes das sog. Verwalterhaus erbaut worden. 1884 errichtete man westlich des Schlossneubaus den längs der Hofstraße gelegenen Marstall. Nach Plänen Jacob Reuters erfolgte 1910 der Bau der unmittelbar nördlich des Schlosses gelegenen Reithalle, die während des Ersten Weltkriegs als Lazarett diente. Östlich des Schlossbaus wurde in den Jahren 1911/1912 das ebenfalls von Jacob Reuter entworfene sog. Gästehaus erbaut.
Baubeschreibung
Bei dem in der südwestlichen Ecke des Wirtschaftshofes gelegenen sog. Verwalterhaus, dem ältesten Element der gesamten Baugruppe, handelt es sich um ein verputztes zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Mansarddach und Freitreppe, das an der südöstlichen Traufseite fünfzonig ist. Der westlich des Schlossbaus befindliche Marstall stellt sich als querrechteckiger, eineinhalbgeschossiger und reich verzierter Massivbau mit Staffelgiebeln sowie Satteldach dar. Das im Kern des gesamten Gutskomplexes gelegene Schloss ist ein zweigeschossiger Bau auf querreckteckigem Grundriss mit verschiefertem Walmdach, Gliederungen aus Sandstein, jüngeren An- und Neubauten wie etwa dem Rundturm mit Kegeldach an der Nord- und dem Wintergarten (1906) an der Ostfassade. Dominiert wird das Schloss durch den an der Südwestecke gelegenen bergfriedartigen Turm auf viereckigem Grundriss mit verschiefertem Dach und vier Wichhäusern. Bei dem südlich an das Schloss anschließenden weitläufigen Gartengelände handelt es sich um einen in englischem Stil gestalteten Landschaftspark, dessen Teich vom Bachlauf des Brennerwassers gespeist wird. Die unmittelbar nördlich des Schlossbaus befindlich Reithalle erweist sich als langgestreckter Putzbau mit offenem Dachstuhl unter flachem Tonnendach. Das östlich des Schlosses gelegene sog. Gästehaus ist ein zweigeschossiges Gebäude, das über ein hohes Kellergeschoss und ein durch Gauben ausgebautes Walmdach verfügt.
Erhaltungszustand
Sowohl die Schlossanlage inklusive zugehörigen Bauten und Landschaftspark als auch der Wirtschaftshof sind bis heute erhalten. Seit 2011 werden am Schloss umfangreiche Sanierungsabreiten vorgenommen.
Denkmaltopographie
Burgtyp
Bautyp
Schloss
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schloss Sickendorf“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14728_schloss-sickendorf> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14728
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