
Schloss Wenings
Basisdaten
Bauliche Reste der mittelalterlichen Wasserburg Wenings oder der Burgbauten des 16. Jahrhunderts finden sich kaum. Lediglich der Torbau mit der Jahreszahl 1537, heute eingebunden in ein Fachwerkhaus des 17. Jahrhunderts, hat sich erhalten. Die Gesamtanlage der Burg und ihre Einteilung in Vor- und Hauptburg sind jedoch noch gut erkennbar. Unter Moritz von Isenburg-Birstein wurde Ende des 17. Jahrhunderts im Nordosten Wenings’ ein neuer Herrensitz erbaut, und die ehemalige Wasserburg wird nurmehr als Hof bezeichnet.
Weitere Namen
Burg Wenings
Isenburg-Birsteinscher Hof Wenings
Ortstyp
Burg; Herrenhaus
Bezeichnung der Siedlung
- Wenings in vnserm slosse (1357) [Simon, Urkundenbuch, Nr. 162a]
- unser slosz ... Wenyges (1387) [Hessisches Urkundenbuch 2,4, Nr. 442]
Lagebezug
etwa 5 km südlich von Gedern
Lage
Die Wasserburg Wenings lag im Süden des Ortes.
Gedern-Wenings, Burgstraße 7.
Geschichte
Burggeschichte
Die Burg diente den Grafen von Isenburg mitunter als Witwensitz, so wurden 1387 Margarethe von Katzenelnbogen, der Ehefrau Johanns II. von Isenburg-Büdingen, Schloss und Dorf zugewiesen (sie übergab das Schloss 1425 ihrem Sohn Dieter). Margarete von Mansfeld, Witwe von Reinhard von Isenburg-Büdingen, verstarb 1573 im Schloss Wenings. Im 17. Jahrhundert ließ Wilhelm Moritz von Isenburg-Birstein als Ersatz für die Burg Wenings auf dem Gelände der ehemaligen Burgmannenhäuser ein neues Herrenhaus, das Schloss Moritzstein errichten.
Ersterwähnung
1357
Letzterwähnung
1648/1649
Laufzeit
12. oder 13. Jahrhundert–17. Jahrhundert
Besitzgeschichte
Die Burg war anfangs vermutlich im Besitz der Herren von Büdingen, deren Besitz nach ihrem Aussterben 1247 an die Herren von Isenburg fiel.
Abgang
Als Schloss wird das Anwesen letztmalig 1648/49 bezeichnet, seit 1681 ist die Rede nur noch von einem Hof. Ob die Schlossbauten verfallen waren oder im 30jährigen Krieg zerstört wurden ist nicht bekannt.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die Wasserburg wurde möglicherweise im 12. Jahrhundert erbaut. Umfangreiche Baumaßnahmen besonders im Bereich der Vorburg, lassen sich für das 16. Jahrhundert nachweisen (neuer Bau 1527; 1537 und 1554 Umbau Marstall sowie Errichtung Fruchtspeicher). Auch der Torbau trägt die Jahreszahl 1537.
Baubeschreibung
Das Schloss Wenings bestand aus Vor- und Hauptburg und war von Mauer und Graben umgeben.
Erhaltungszustand
Sichtbare bauliche Reste der Burg haben sich nur wenige erhalten. Neben Teilen der Burgmauer ist das markanteste Überbleibsel der Torbau von 1537 mit halbrundem Treppenturm.
Denkmaltopographie
Große geschlossene Pachthofanlage von unregelmäßigem Grundriß. Die Wohn-und Wirtschaftsgebäude ehemals von einer Wehrmauer umgeben. Bedeutendster Rest der Anlage ist ein spätgotischer Torbau mit schönem Kielbogenfenster und rundem Treppenturm mit Fachwerkaufbau. Im Schlußstein das Ysenburgische Wappen mit Datum 1537. Kulturdenkmal wegen seiner künstlerischen und geschichtlichen Bedeutung.
Das Torgebäude ist eingebunden in ein Fachwerkwohnhaus aus der 2. Hälfte des 17. Jhs. mit teilweise massivem Untergeschoß. Gute, konstruktive Formen mit starken Hölzern, gespreizten Wilde Mann-Formen. Neben dem Torgebäude stellt dieser Bau den bedeutenden Rest der herrschaftlichen Hofanlage dar. Kulturdenkmal wegen seiner geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung.
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Wasserburg; Herrenhaus
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- 650 Jahre Stadt Wenings, bes. S. 23, 28-30
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 363
- Denkmaltopographie Wetteraukreis, Bd. I, S. 235
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen II, S. 802
- Adamy, Kreis Friedberg, S. 275
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schloss Wenings“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14716_schloss-wenings> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14716
Indizes


