Wasserburg Staden

Bau / Ersterwähnung 1156  
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Gemarkung
Staden
Landkreis
Wetteraukreis

Basisdaten

Die Wasserburg Staden wird urkundlich erstmals 1156 erwähnt, als ihre Erbauer, Wortwin und seine Frau Hedwig, die Burg dem Kloster Fulda zu Lehen auftrugen. Von dieser ältesten Anlage sind nur Teile der nördlichen Ringmauer mit der typischen Buckelquaderverblendung erhalten. Aus dem 14. Jahrhundert stammt der quadratische Turm der Vorburg. Von 1405 bis 1819 war die Burg im Besitz einer Ganerbschaft, der zeitweise 19 und zuletzt nur noch drei Anteilseigner angehörten: die Burg Friedberg beziehungsweise das Großherzogtum Hessen-Darmstadt, die Grafen von Isenburg-Büdingen und die Freiherren von Löw zu Steinfurth.

Ortstyp

Burg

Bezeichnung der Siedlung

Lage

Die Reste der ehemaligen Wasserburg stehen am Nordrand des Ortes auf einer früher von Nidda und Mühlbach gebildeten Insel, Florstadt-Staden, Parkstraße 24.

Geschichte

Ersterwähnung

1156

Besitzgeschichte

Wortwinus (vermutlich Ortwin von Büdingen), der Erbauer der Burg Staden, und seine Frau Hedwig trugen die Burg 1156 dem Kloster Fulda zu Lehen auf und ließen sich zusichern, dass stets Wortwin und seine Nachkommen mit der Burg belehnt würden. 1233 war die Burg im Besitz von Gerlach von Büdingen und den Brüdern Heinrich und Gerlach von Isenburg. Nach dem Aussterben der Büdinger Linie (vor 1247) und der Güterteilung zwischen den Isenburger Brüdern (1258) war Gerlach von Isenburg-Limburg im Alleinbesitz der Burg. Johann von Limburg erneuerte 1308 das fuldische Lehen. Johann II. von Limburg und seine Frau Hildegrad von Saarwerden fanden 1405 vier Käufer für die Burg, die ihre jeweiligen Viertel weiter aufteilten, so dass die bald gebildete Ganerbschaft Staden insgesamt 19 Teilhaber umfasste; das Kloster Fulda blieb Lehnsherr. Mitte des 17. Jahrhunderts war die Burg zwischen vier Ganerben aufgeteilt: den Burggrafen von Friedberg, den Löw zu Steinfurth (die sich südlich der Wasserburg ein eigenes Herrenhaus errichteten), den Grafen von Isenburg und Büdingen und den Herren von Carben. Letztere starben 1729 aus, womit sich die Zahl der Ganerben auf drei reduzierte. 1806 erhielt Hessen-Darmstadt die Anteile der Burg Friedberg und Staden kam zudem unter hessen-darmstädtische Oberhoheit. Im Jahre 1819 wurde die Ganerbschaft aufgelöst und Staden fiel an Isenburg-Büdingen. 1852 wurde das Schlossareal verkauft.

Abgang

Die Befestigungsanlagen waren im 16. Jahrhundert bereits verfallen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Die Wasserburg Staden ist im 12. Jahrhundert erbaut worden. Der quadratische Turm der Vorburg ist um 1400 errichtet worden und vermutlich im 16. Jahrhundert zu einem Wohnturm umgebaut worden. Ende des 16. Jahrhunderts (Bauinschrift 1574) wurde der heute als Schloss Isenburg-Büdingen bezeichnete Bau errichtet.

Baubeschreibung

Die Burg Staden teilte sich in eine kleine nordöstliche Hauptburg und eine große südwestliche Vorburg. In der Südwestecke der Vorburg erhebt sich ein mächtiger spätgotischer Turm, ehemals mit spitzbogiger Tordurchfahrt und ursprünglich zur Hofseite hin offen. Der Turm hat eine Seitenlänge von 9 x 9,3 m und eine Höhe von 22 m, an beiden Seiten schloss sich die Wehrmauer an. In der Südostecke steht der Hauptbau des sogenannten Schlosses Isenburg-Büdingen, nördlich davon mehrere Wirtschaftsgebäude. Die Reste der Ringmauer der nördlichen Hauptburg sind mit Buckelquadern verblendet.

Erhaltungszustand

Erhalten ist ein Teil der nördlichen Ringmauer der Hauptburg. Ein dazugehöriger Mauerturm wurde auf ergrabenen Fundamenten als Umspannwerk wieder aufgebaut. Auch der Torturm der Vorburg ist im Kern spätmittelalterlich.

Grabungen und Funde

Bei Grabungen im Bereich der Hauptburg wurden 1953 Fundamente von Tor und Torturm aufgedeckt.

Denkmaltopographie

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Wasserburg) DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Gesamtanlage)

Burgtyp

Bautyp

Niederungsburg; Wasserburg

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wasserburg Staden“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14708_wasserburg-staden> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14708

Indizes

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