Alteburg (Schotten)

Entstehungjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Schotten
Landkreis
Vogelsbergkreis

Basisdaten

Das heutige Herrenhaus des 16. Jahrhunderts steht an der Stelle einer hochmittelalterlichen Wasserburg. Bauherr und Errichtungszeitpunkt der 1382 zerstörten Burganlage sind nicht bekannt. Erhalten ist der Wassergraben der früheren Burg. 1515/1530 ließen die von Günderrode im Bereich der Burgruine einen Neubau errichten, der als Witwensitz fungierte. Die Anlage befindet sich heute in Privatbesitz.

Weitere Namen

Altenburg

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg

Lagebezug

25 km südwestlich von Lauterbach gelegen

Lage

Der herrenhausartige, als 'Alteburg' bezeichnete Wohnbau des 16. Jahrhunderts liegt am südöstlichen Rand der Schottener Altstadt, am rechten Ufer der Nidda.

Geschichte

Burggeschichte

Die sogenannte Alteburg geht zurück auf eine Wasserburg, die vermutlich die Herren von Trimberg bauten. Sie gelangte 1364 an die Schenken von Schweinsberg und wurde 1382 in dem Krieg des Mainzer Erzbischof und dem rheinischen Städtebund gegen Schotten und die Raubritter zerstört.
Nach 1407 wurden Gebäudeteile wiedererrichtet und dienten als hessisches Amtshaus. Hier saßen unter anderem 1415 und 1435 Eckhard beziehungsweise Hermann Riedesel, denen Teile der Stadt und des Gerichts Schotten vom Landgrafen verpfändet worden waren. 1490 wird Diethard von Rolshausen durch Landgraf Wilhelm II. von Hessen mit der Alteburg belehnt.
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts belehnte Landgraf Philipp I. seinen Kanzler Thielemann von Günderrode mit der Alteburg. Aus dieser Zeit, dendrochronologisch bestimmt auf 1515, stammt das heute noch vorhandene repräsentative Wohnhaus.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Vermutlich bereits im Hochmittelalter, noch vor der 1354 erfolgten Verleihung der Stadtrechte an Schotten, entstand am rechten Ufer der Nidda eine mottenartige Burganlage, deren Bauherr jedoch nicht bekannt ist. Diese Wasserburg wurde während kriegerischer Auseinandersetzungen im Jahr 1382 zerstört und in der Folge nicht wiederaufgebaut. Anstelle der Wasserburg erfolgte 1515/1530 der Neubau eines herrenhausartigen Wohnbaus als Witwensitz der Familie von Günderrode.

Baubeschreibung

Die Wasserburg lag auf einem kreisförmig aufgeschütteten Hügel, der von einem Wassergraben umgeben war. Gespeist wurde der Graben von der in etwa 50 m Entfernung vorbei fließenden Nidda. Bei dem auf 1515 datierten Wohnbau handelt es sich um ein dreigeschossiges, in einer Mischung aus Ständer- und Rähmbauweise gefertigtes Fachwerkhaus mit stattlichem Holzportal und hohem Satteldach. Südlich und östlich der Alteburg schließt sich der zugehörige Landschaftspark an.
Die zu Beginn des 16. Jahrhunderts erhalten Baureste der Burg ließen die von Günderrode beseitigen oder vermutlich bei der Errichtung des Herrenhaus verbauen. Erhalten ist der noch immer mit Wasser gefüllte Graben der früheren Burganlage.

Denkmaltopographie

#http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/122472 Alteburg

Burgtyp

Bautyp

Motte; Wasserburg

Rechtstyp

Ministerialensitz; Lehnsburg

Funktionstyp

Adelssitz

Nachweise

Literatur

EBIDAT

8250

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Alteburg (Schotten)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14704_alteburg-schotten> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14704

Indizes

Die Lage von Alteburg (Schotten) im Orthofoto