
Basisdaten
Die Burg lag am nordöstlichen Abschnitt der Herbsteiner Stadtbefestigung, unterhalb des Marktplatzes. Errichtet wurde die Anlage zwischen 1258 und 1271 im Auftrag des Fuldaer Abts Heinrich IV. von Erthal zum Schutz fuldischer Besitzungen im östlichen Vogelsberg. Über die bauliche Gestaltung der Anlage lassen sich kaum Aussagen treffen. Vermutlich war sie aber in die Stadtmauer von Herbstein integriert bzw. dieser vorgesetzt. 1646 zerstörten niederhessischen Truppen die Burg. Mit Ausnahme weniger unterirdischer Kellergewölbe sind von der Burganlage keine Baureste erhalten.
Historische Namensformen
- castrum (1325) [Lehenregister 1494 HStAM Bestand L Nr. 65 Digitalisat]
- castrum (1344) [HStAM Bestand Urk. 76 Nr. 3491 Digitalisat]
- unsere Borg und Stat czu Herbestein (1407) [Baur, Hessische Urkunden 4, Nr. 29]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
9 km südsüdwestlich von Lauterbach gelegen
Lage
Die Burganlage befand sich am nordöstlichen Abhang des Vulkankegels, auf dem die Altstadt von Herbstein errichtet wurde, zwischen Hessenstraße und Obergasse, Marktstraße 1
Geschichte
Burggeschichte
Die Burg in Herbstein wurde durch die Reichsabtei Fulda zum Schutz fuldischer Besitzungen im Bereich des östlichen Vogelsbergabhanges angelegt. Mit ihrem Bau wurde kurz vor 1261 durch den Abt Heinrich IV. begonnen. In der Urkunde von 1325, die Herbstein zum ersten Mal als Stadt bezeichnet, wird auch Johann von Merlau genannt, der die Burg als Erblehen erhielt und dort als Amtmann eingesetzt wird.
Im gesamten Zeitraum von etwa 1282/71 bis 1802 blieb die Burganlage zusammen mit der Stadt Herbstein in fuldischem Besitz. So gehörte sie im Jahr 1352 als fuldisches Lehen zum Besitz des Johann von Merlau. 1332 waren Burg und Stadt an Simon von Schlitz verpfändet. Um das Jahr 1402 hatten die von Merlau und die von Fischborn Stadt und Burg je zur Hälfte als fuldisches Lehen inne. Zwischen 1632 und 1634 stand die Fürstabtei Fulda, somit auch Stadt und Burg Herbstein, im Besitz Landgraf Wilhelms V. von Hessen-Kassel. Nach der Restitution der Fürstabtei 1635 fielen Stadt und Burg Herbstein 1648 wieder an Fulda zurück.
Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten niederhessische Truppen unter Befehl des Generalleutnants Johann von Geyso im Herbst 1646 die Burganlage, die Baureste wurden später bis auf wenige Kellerräume abgebrochen.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Zur Baugeschichte der im 13. Jahrhhundert entstandenen Burg lässt sich aus den Schriftquellen nur entnehmen, dass in den Jahren 1428 und 1486 Reparaturen an der Ringmauer durchgeführt wurden.
Die Burganlage war dem nordöstlichen Abschnitt der Herbsteiner Stadtbefestigung vorgesetzt bzw. wohl in den nordöstlichen Abschnitt der Stadtmauer integriert.
Mit Ausnahme weniger Kellerräume sind keine Baureste der Burg erhalten.
Denkmaltopographie
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg
Rechtstyp
Lehnsburg; Landesburg; Pfandburg
Funktionstyp
Adelssitz; Amtssitz
Nachweise
Literatur
EBIDAT
8246
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Herbstein“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14639_burg-herbstein> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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