
Schloss Günderrode
Basisdaten
Das Schloss Günderrode, ein einfaches barockes Herrenhaus des frühen 18. Jahrhunderts, wurde von den Herren von Carben erbaut. Im Jahre 1756 kaufte es Johann Maximilian von Günderrode. Nach Renovierungsarbeiten in den 1960er Jahren diente der Bau einige Zeit als Hotel, steht jetzt jedoch leer.
Weitere Namen
Herrenhaus Höchst an der Nidder
Schloss Günderode
Historische Namensformen
- Bau, bey dem herrschaftlichen (1718) [Ferger, Burgen, S. 5]
Ortstyp
Herrenhaus; Schloss
Lage
Das Schloss steht in der Mitte des Ortes. Altenstadt-Höchst an der Nidder, Mittelstraße 34
Geschichte
Burggeschichte
Das Schloss Günderrode ist der vierte und jüngste Burgbau in Höchst an der Nidder. Die älteste Burg wird 1268 erstmals urkundlich erwähnt, eine (vermutlich) zweite musste 1405 abgebrochen werden, die dritte wurde 1424 errichtet. Die drei Burgen - Burg Höchst (In den Erlen), Burg Höchst (Im Wäldchen) und Burg Höchst - waren Ganerbenburgen und größtenteils im Besitz der Familien von Büches und von Carben.
Ersterwähnung
1718
Laufzeit
1718–
Besitzgeschichte
Das Schloss wurde 1718 von den Herren von Carben errichtet. 1729 heiratete Johann Friedrich von Bernstein die Erbtochter der Familie von Carben und dessen Sohn überließ Burg und Dorf 1741 seinem Schwager Friedrich Wilhelm von Mansbach. 1756 erwarb Johann Maximilian von Günderrode das Anwesen. Es blieb bis in die 1930er Jahre im Besitz der Familie.
Sonstiges
Die Dichterin Karoline von Günderrode war eine Enkelin Johann Maximilian von Günderrode, der 1756 den Schlossbau in Höchst an der Nidder erworben hatte.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Das Schloss wurde 1718 erbaut, vermutlich anstelle eines Vorgängerbaus. 1766 kam ein Bibliotheksanbau hinzu. 1820 wurde die Anlage erneuert und 1967 bis 1971 umfassend renoviert. Zum Schloss gehörte eine Gartenanlage, die über eine bepflanzte Achse mit der Eremitage, einem Gartenhaus am Standort einer älteren Wasserburg, verbunden war.
Erhaltungszustand
Das Schloss entspricht in seiner äußeren Form weitgehend dem Originalzustand. Nach der Renovierung in den 1960er Jahren wurde es einige Zeit als Hotel genutzt.
Denkmaltopographie
Schloss der Freiherren von Günderrode:
Zweigeschossiges Herrenhaus mit Mansarddach, zweiläufiger Freitreppe, Mittelportal mit später angebrachtem Balkon im Obergeschoß. Seitlich zurückgesetzter Bibliothekspavillon v. 1766 bzw. späterer Fachwerkanbau. Erbaut 1718 (Datum im Sturz des Portals). Die Balustrade mit Putten vor der Pavillonterrasse modern. Balkenkonsolen Anfang 19. Jh. Das Herrenhaus wurde insgesamt um 1820 innen und außen erneuert und war ursprünglich zur Straße hin von Wirtschaftsbauten verdeckt, die heute abgebrochen sind. In der Lünette Wappen mit Stern und Vogel. Einfacher, jedoch klar gegliederter barocker Bau, der die politische Geschichte des Ortes im 18. Jh. repräsentiert und auch noch heute im Dorfbild dominiert.
Gesamtanlage Eremitage:
Reste einer barocken Einsiedelei, die durch die bepflanzte Achse mit dem Schloßgarten in Verbindung stand. Heute ein Wäldchen mit Lichtung. Die ursprüngliche Einheit von Schloß, Garten und Eremitage ist noch ablesbar.
Burgtyp
Bautyp
Schloss
Nachweise
Literatur
- Ferger, P.: Die Burgen in Höchst an der Nidder, in: Heimatblätter für den Kreis Büdingen 15 (1952), Nr. 8, S. 1-5, wieder in: 750 Jahre Höchst an der Nidder, unpaginiert
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 354
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen II, S. 460
- Denkmaltopographie Wetteraukreis, Bd. I, S. 37f.
- Wagner, Kreis Büdingen, S. 173f.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schloss Günderrode“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14620_schloss-guenderrode> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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