
Burg Glauberg
Basisdaten
Auf dem Glauberg, der seit prähistorischer Zeit besiedelt und befestigt war, lässt sich um die Mitte des 13. Jahrhunderts für etwa ein Jahrzehnt lang eine staufische Reichsburg nachweisen. Bauliche Reste dieser mit Burgmannen besetzten Anlage sind kaum vorhanden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das gesamte Glaubergplateau von einer etwa zwei Meter dicken Ringmauer umgeben war, die im 13. Jahrhundert auf älteren Befestigungsanlagen errichtet worden ist.
Weitere Namen
Glauburg
Ortstyp
Burg
Bezeichnung der Siedlung
- Castrenses in Glouburg (1247) [Urkundenbuch Arnsburg, Nr. 50]
- SIGILLVM IMPERII SACRII CASTRENSIVM DE GLOVBVRCH (1247) [Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 1, S. 287]
- Castrensium de Glouburg (1255) [Gudenus, Codex diplomaticus Bd. 3, Nr. 666]
Lagebezug
etwa 8 km westlich von Büdingen
Lage
Die Burg Glauberg lag auf einem hohen Basaltrücken südöstlich des Dorfes Glauberg.
Geschichte
Burggeschichte
Auf dem Glauberg finden sich Besiedelungsspuren, die von prähistorischer Zeit bis ins Hochmittelalter reichen. Die stauferzeitliche Reichsburg, 1247 bis 1255 nachweisbar, ist möglicherweise als Ersatz für die etwa 1241 beschädigten oder zerstörten Burgen in Büdingen, Ortenberg und Lindheim errichtet worden (Demandt, Reichsganerbschaft Lindheim, Teil 1, S. 97ff). Glauberg war mit Burgmannen besetzt, die unter anderem zu den Familien von Rohrbach, von Düdelsheim, von Buches, von Bleichenbach und von Glauburg gehörten.
Ersterwähnung
1247
Besitzgeschichte
Die Glauburg war eine Reichsburg, die mit Burgmannen besetzt war.
Abgang
Die Burg wurde nach 1255 zerstört oder aufgegeben.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Aufgrund der Grabungsbefunde auf dem Glauberg, lassen sich fünf Mauerphasen unterscheiden. Mauerring I und II sind eisenzeitlich, Mauerring III wurde im späten 7. oder 8. Jahrhundert errichtet und Mauerring IV im 11. oder 12. Jahrhundert. Der Mauerring V gehört aller Wahrscheinlichkeit nach zu der im 13. Jahrhundert urkundlich nachweisbaren Reichsburg Glauberg.
Baubeschreibung
Im Nordosten des Glaubergplateaus wurden Reste eines Gebäudes aus dem 13. Jahrhundert gefunden. Das gesamte Plateau war vermutlich von einer zweischaligen, etwa 2 m breiten Ringmauer umgeben.
Erhaltungszustand
Es haben sich nur einige Mauerreste der stauferzeitlichen Burg erhalten.
Grabungen und Funde
Auf dem Gelände des Glaubergs wurde 1933 bis 1939 und 1985 bis 1998 gegraben.
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg
Nachweise
Literatur
- Baitinger, Glauberg, Bd. 1, S. 44-90
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 353
- Decker/Wolf, Terra imperii, S. 65-70
- Decker, Glauburger Burgmannnen
- Karl E. Demandt, Die Reichsganerbschaft Lindheim in der Wetterau, Teil 1, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 6 (1956), S. 77-137
- Wagner, Kreis Büdingen, S. 146
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen II, S. 373
- Weitere Literatur
- Böhme, Bedeutung des Glaubergs
- Schallmayer, Archäologie und Politik
EBIDAT
10683
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Glauberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14616_burg-glauberg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14616
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