
Oberburg Gräfenrode
Basisdaten
Die Oberburg, älteste Burg in Burg-Gräfenrode, ist auch die einzige noch erhaltene. Errichtet wurde sie von den Herren von Carben. Der einfache Rechteckbau wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus erbaut, das Mansarddach entstand im 18. Jahrhundert. Heute gehört die Burg der Kirchengemeinde.
Weitere Namen
Oberburg Burggräfenrode
Lieselturm
Ortstyp
Burg
Bezeichnung der Siedlung
- die oberste Wonunge daz Steynene Huß (1429) [Rausch, Es klingt aus alten Tagen..., S. 44]
Lagebezug
gut 10 km südlich von Friedberg
Lage
Die Oberburg liegt im Norden von Burg-Gräfenrode, ihre West- und Südseite lagen zum Dorf hin, die Ost und Nordseite nach außen.
Karben-Burggräfenrode, Burgstraße 13
Geschichte
Burggeschichte
Die Herren von Carben besaßen zeitweise drei Burgen in Burg-Gräfenrode. Die älteste, die Oberburg, geht möglicherweise auf eine unter Ruprecht von Carben († 1217) erbaute Burg zurück. 1429 lässt sich die Unterburg nachweisen, die Herdan von Carben gehörte. Möglicherweise existierte die Weißburg bereits 1409 ; ihr Name rührt wohl von den Wais von Fauerbach her, die mehrfach in die Familie von Carben einheirateten.
Ersterwähnung
1429
Laufzeit
13. Jahrhundert–
Besitzgeschichte
Die Burg war im Besitz der Herren von Carben, die sie ursprünglich von den Münzenbergern zu Lehen hielten. Die von Carben starben 1729 aus und das erledigte Lehen Burg-Gräfenrode fiel an Hessen/Hanau, Solms und Kurmainz. 1867 erwarb die Kirchengemeinde das Schloss.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die im 15. Jahrhundert erstmals genannte Burg entstand vermutlich im 12. Jahrhundert als befestigter Hof. Bautätigkeiten lassen sich in der Mitte des 16. Jahrhunderts nachweisen, ein Turmfenster trägt die Jahreszahl 1550, Fenster im Erdgeschoss 1565, ebenso ein Stein, der am 1868 abgebrochenen Burgtor angebracht war. Der Lieselturm, ein ehemaliger Befestigungsturm, trägt die Bauinschrift 1563. Im 18. Jahrhundert bekam das Schlossgebäude das heutige Mansarddach, vorher besaß es ein Satteldach mit Zwerchhäusern. Seit 1867 ist das Schloss mehrfach umgebaut und verändert worden.
Baubeschreibung
Die Burg-Gräfenroder Oberburg ist ein recht schlichter zweigeschossiger Steinbau mit Mansarddach, einem halbrunden Treppenturm im Norden und einem Standerker im Westen. Leicht südöstlich des Schlossgebäudes steht ein Eckturm der ehemaligen Befestigungen, der sogenannte Lieselturm. Die trapezförmige Gesamtanlage war von Mauer und Graben umgeben.
Erhaltungszustand
Erhalten sind der Hauptbau der Burg und ein Befestigungsturm, beide laut Bauinschriften aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.
Denkmaltopographie
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Wasserburg; Herrenhaus
Nachweise
Literatur
- Rausch, Es klingt aus alten Tagen..., bes. S. 316-336
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 320f.
- Denkmaltopographie Wetteraukreis, Bd. II,2, S. 705
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen II, S. 121
- Adamy, Kreis Friedberg, S. 17f.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Oberburg Gräfenrode“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14603_oberburg-graefenrode> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14603
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