Burg Wartenberg

Bau / Ersterwähnung 1232  
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Gemarkung
Angersbach
Landkreis
Vogelsbergkreis

Basisdaten

Burg Wartenberg lag 1,5 km ostnordöstlich von Angersbach auf einem 268 m hohen Sporn über dem rechten Ufer der Lauter. Die Errichtung der 1232 erstmals erwähnten Burganlage erfolgte vermutlich im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts durch den ziegenhainischen Vasallen Friedrich von Wartenberg, der aus der Familie von Angersbach stammte. Zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde die Burg wahrscheinlich im Zuge der Fuldaer Stiftsfehde (1261-1271).

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg

Lagebezug

5 km östsüdöstlich von Lauterbach gelegen

Lage

Die Ruine von Burg Wartenberg liegt 1,5 km ostnordöstlich von Angersbach auf einem 268 m hohen Sporn (sog. Wartenbachshügel) über dem rechten Ufer der Lauter.

Geschichte

Burggeschichte

Mehrere Ausgrabungen haben erwiesen, dass der Burgberg bereits in der hohen römischen Kaiserzeit (70 - 285 n. Chr.) und in karolingischer Zeit (8./9. Jahrhundert) besiedelt war. Funden zufolge wurde die Burganlage dann Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet. Als Bauherr ist verrmutlich der in mehreren Urkunden zwischen 1232 und 1249 erwähnte Friedrich von Wartenberg anzusehen, der wohl der lokalen Adelsfamilie der von Angersbach entstammte. Zwischen 1220 und 1249 trägt Friedrich von Wartenberg die Burganlage als ziegenhainisches Lehen. Von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zu ihrer Zerstörung 1265 sind Heinrich und Dietrich von Wartenberg mit der Burg belehnt. Nach Knappe erfolgte die Zerstörung der Burg im Rahmen der Fuldaer Stifstfehde (1261-1271).
Als hessisches Lehen kam die Burg an die Familie von Eisenbach, ab 1429 an die Familie von Riedesel.
Ein Wiederaufbau fand nicht statt. Über einen langen Zeitraum wurde die Burgruine durch die Bewohner der umliegenden Orte zur Gewinnung von Baumaterial genutzt.

Ersterwähnung

1232

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung

Burg Wartenberg setzte sich aus der Hauptburg und der unmittelbar südöstlich davon gelegenen Vorburg zusammen. Die Sicherung des südlichen Zugangs der Vorburg zum ansteigenden Hang des 318 m hohen Birkichs wurde durch einen Halsgraben gewährleistet. Insgesamt war die Anlage war von einer hohen, doppelschaligen Ringmauer umgeben, die sich um den Burghügel zog. Zutritt zur ebenfalls mit einer Mauer umgebenen Kernburg erhielt man über Torbauten im Norden und Süden. In der südwestlichen Ecke der Kernburg stand der hohe Bergfried auf rechteckigem Grundriss. Daran schloss sich in nördlicher Richtung ein als Küche oder als Kapelle gedeuteter Bau. An der Innenseite des Zugangs im Norden befand sich ein Brunnen. Der östliche Bereich der Hauptburg war mit Stallgebäuden samt darüber liegendem Palas bebaut. Ein weiter Palas stand im Süden der Hauptburg, östlich des Torbaus.

Erhaltungszustand

Erhalten sind die von 1938 bis 1940 freigelegten und zwischen 1984 und 2004 restaurierten Grundmauern der Vor- und der Hauptburg, des Bergfrieds, der Torbauten, der beiden Palasgebäude sowie der Burgkapelle. Im Rahmen der Restaurationsarbeiten wurde der Stumpf des Bergfrieds in erheblichem Maß aufgemauert.

Grabungen und Funde

Ausgrabungsarbeiten im Bereich der Burgruine erfolgten in den Jahren 1926, 1850 und 1928/40. Freigelegt wurden dabei insbesondere Tonerzeugnisse, Hausgeräten, Glas, Waffen, Reitzubehör und Münzen.

Denkmaltopographie

DenkXweb Ruine Wartenbach

Burgtyp

Bautyp

Höhenburg

Rechtstyp

Ministerialensitz

Funktionstyp

Adelssitz

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Wartenberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/10042_burg-wartenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/10042

Indizes

Die Lage von Wartenberg, Burg im Orthofoto