
Basisdaten
Die Naxburg lag auf dem gleichnamigen Kegelstumpf 2 km ostnordöstlich von Ober-Moos. Die um 1290 durch Berthold II. von Lissberg und Simon von Blankenwald errichtete Burganlage diente zur Überwachung der Handelsstraße von Frankfurt nach Erfurt. Mangels archäologischer Befunde ist die bauliche Ausgestaltung der Anlage unbekannt. Schon vor 1338/1399 wurde die Naxburg vermutlich durch Truppen der Fürstäbte von Fulda zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Historische Namensformen
- Nackesburg, Burg (1291) [HStAM Bestand Urk. 75 Nr. 166 Digitalisat]
- Naxbergk (1338) [Becker, Riedesel zu Eisenbach 2, Nr. 112]
- den berg genant Naxpurg (1428) [Becker, Riedesel zu Eisenbach 2, Nr. 431]
- Naxborgk (1458) [Becker, Riedesel zu Eisenbach 2, Nr. 846]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
21 km südlich von Lauterbach gelegen
Lage
Die Naxburg befand sich auf dem Kegel eines 554 m hohen Berges 2 km ostsüdöstlich von Ober-Moos. Aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage konnte mittels der Naxburg die Handelsstraße von Frankfurt nach Erfurt kontrolliert werden.
Geschichte
Burggeschichte
1291 baute Simon von Schlitz genannt von Blankenwald gemeinsam mit Berthold von Lissberg die Naxburg neu auf. 1338 veräußerte Werner von Blankenwald die Gerichte Freiensteinau und Ober-Moos zusammen mit der Ruine Naxburg als erblicher Besitz an die Herren von Eisenbach.
Die Naxburg wurde vermutlich spätestens im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts durch Truppen der Fürstäbte von Fulda zerstört und nicht wieder aufgebaut. Als Werner von Blankenwald 1338 seinen Besitz an die Herren von Eisenbach veräußerte, war die Burganlage möglicherweise bereits Ruine. 1339 belehnt Rudolf, Pfalzgraf zu Rhein und Herzog zu Bayern, die von Eisenbach mit dem Naxberg.
Im Jahr 1399 lag die Burg aber zweifellos in Trümmern, da in diesem Jahr Ruprecht III. von der Pfalz (Pfalzgraf bei Rhein) im Falle eines Wiederaufbaus den Herren von Eisenbach die Bedingung stellte, dass ihm die Burganlage nun abermals zu Lehen aufgetragen werden müsste. Die von Riedesel erwarben 1428 als Erbe den Naxberg und erhielten ihn und die Burg als Lehen vom Pfalzgrafen.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Ruine durch die Bewohner der Ortschaften Ober-Moos und Gunzenau zur Materialgewinnung für den Hausbau verwendet.
Ersterwähnung
1291
Laufzeit
Um 1290–Vor 1338
Bau und Baugeschichte
Baubeschreibung
Das großflächige Fehlen von Mauerwerk könnte darauf hindeuten, dass die Burganlage möglicherweise fast ausschließlich in Holzbauweise gefertigt war. Allenfalls Absenkungen und behauende Sandsteine im Bereich des Burggeländes lassen eingestürzte Kellerräume vermuten.
Mit Ausnahme von behauenen Sandsteinen und Absenkungen sind im Gelände keinerlei Baureste der Burg erkennbar.
Grabungen und Funde
Nach dem Fund eines Steigbügels, einer Pfeilspitze und von Scherben aus fränkischem Ton veranlassten die Riedesel im Jahr 1884 Grabungen auf dem Berg, um nach weiteren archäologischen Fundstücken zu suchen. Allerdings fanden sich dabei keinerlei Spuren von Mauerwerk.
Burgtyp
Bautyp
Gipfelburg
Rechtstyp
Ministerialensitz; Lehnsburg
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 228
- Landau, Die hessischen Ritterburgen, Bd. 4, 1839, S. 99-101
- Reichardt, Siedlungsnamen, in: Göttinger Arbeiten zur Germanistik 86 (1973), S. 265
- Mackenthun, Wüstungen im Kreis Lauterbach, S. 129-130
- Adolf Petschke, Im Riedeselland - Das Gericht Moos, (Lauterbacher Sammlungen76), S. 121
EBIDAT
8245
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Naxburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/10021_naxburg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/10021
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