Reichswappen (Frankfurt, Historisches Museum)

Von Daniel Hess

H. 18 cm, B. 17 cm. Inv. Nr. X 1636. Beeh-Lustenberger, Nr. 35. Derzeit deponiert.
Zusammen mit Nr. 32 um 1900 aus der Dreikönigskirche zu Sachsenhausen erworben.

Lochfraß und partiell leichte Korrosionskrusten auf Innen- und Außenseite; flüssig flächige Vertiefung des Adlers auf der Außenseite leicht berieben.

Gelbe Monolithscheibe mit schwarzem, doppelköpfigem Reichsadler.

Auch wenn sich der von Beeh-Lustenberger mit einigen Frankfurter Wappen zwischen 1460 und 1503 verglichene Adler von seiner Form her nicht genauer datieren läßt, spricht auf Grund seiner Herkunft aus der Dreikönigskirche Sachsenhausen vieles für eine Entstehung erst im Rahmen der Umbauten und Neugestaltung der Kirche um 1504. Dies legt auch die Gestaltung des Schildes mittels wäßrig gestupftem Halbton und radierten Kreisen, sowie die scharfe Konturierung des Adlers nahe. Sprechen diese Merkmale gegen eine Datierung um 1450, gibt es auch historisch keine Anhaltspunkte für eine frühe Datierung im Umfeld der Erhebung der Dreikönigskapelle zur Pfarrkirche 1452: Die Ausmalung setzte offenbar erst um 1476, der Neubau des Chores und die Neugestaltung der Fenster sogar erst um 1504 ein¹⁷.

CVMA A 11517

17. Vgl. Wolff/Jung, 1896, S. 331f., sowie Jung, 1908, S. 100. ↑

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999, 156 [= 38. Reichswappen]

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

„Reichswappen (Frankfurt, Historisches Museum)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/207-4-09-01_reichswappen-frankfurt-historisches-museum> (aufgerufen am 26.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/207-4-09-01