Katzenelnbogen, Konrad von

Katzenelnbogen, Philipp der Ältere Graf von, * 1402, † 28.7.1479 Rheinfels Burg, Begräbnisort: Eberbach Kloster

Biogramm bei Demandt, Personenstaat Natürlicher Sohn Graf Philipps des Älteren von Katzenelnbogen1=Demandt, Katz. Regg. Nr. 4966. Die beiden Siegel Konrads zeigen den Katzenelnbogener Löwen mit einem Bastardfaden, beschrieben und nachgewiesen bei Demandt, Katz. Regg. Bd.15 I S. 51., ist seit 1450 im Dienst des Grafen nachweisbar2=Ebd. Nr. 6084/17, 18; 6085/50; 6096/96, 101, 109., 1455 Pastor3=Er wird schon 1454 Pastor genannt (ebd. Nr. 6096/134). in Roßdorf4=Siehe Anm. 1., Landschreiber der Obergrafschaft seit mindestens 14585=Konrad, Pastor zu Roßdorf, Landschreiber im Oberlande 1458 September 8 (ebd. Nr. 5013). Er wird meist Landschreiber zu Darmstadt genannt, wo er mindestens seit 1457 wohnte (ebd. Nr. 4966), aber auch Landschreiber zu Auerbach (ebd. Nr. 6295/129) und zu Groß-Gerau (ebd. Nr. 5964). Nach seinem Wohnsitz heißt er aber auch gelegentlich Konrad von Darmstadt (ebd. Nrr. 5446, 5447)., tritt bald darauf in den weltlichen Stand zurück, erhält 1467 März 13 ein umfangreiches Dornberger Burglehen zu Trebur6=Ebd. Nr. 5446, 5447. und kurz darauf ein weiteres Lehen, das seiner Frau Germut lebenslänglich zustehen soll7=Ebd. Nr. 5534. Die undatierte Urkunde gehört in die Jahre 1468/69.. Zwischen 1461 und 1483 hält er zusammen mit dem (Ober)Amtmann der Obergrafschaft regelmäßig die Landgerichte ab8=Ebd. Nr. 6295/129, 132., ist also beim Übergang der Grafschaft an Hessen 1470/799=1470 Dezember 17 überträgt Graf Philipp der Ältere von Katzenelnbogen seinem Schwiegersohn Landgraf Heinrich III. die Verwaltung der Obergrafschaft (ebd. Nr. 5607), die gesamte Grafschaft fiel dann nach dem Tode Graf Philipps an den Landgrafen als Mann der Erbtochter Anna (vgl. ebd. Nrr. 6034, 6282). übernommen worden10=1470 Dezember 17 bestimmt Graf Philipp ausdrücklich, daß Landgraf Heinrich Landschreiber und Kellner nur mit seiner Zustimmung absetzen darf. und bleibt Landschreiber bis 148510=1470 Dezember 17 bestimmt Graf Philipp ausdrücklich, daß Landgraf Heinrich Landschreiber und Kellner nur mit seiner Zustimmung absetzen darf.. Unter Landgraf Wilhelm III. ist er Amtmann zu Dornberg und Rat, genannt 1485 Mai 2712=HStA Wiesbaden Abt. 52, 6., 1489 August 313=Urkk., Extradenda Darmstadt., 1490 Juni 1514=Gundlach III S. 123 verweist auf das Rezeßbuch der Marburger Kanzlei (= Kopiar 58).. 1489 September 10 verkauft Landgraf Wilhelm III. an Konrad und seine Frau Germut für 2000 fl. eine Gülte von 130 fl. aus der Beede von Griesheim15=Kopiar 17 Nr. 31., über deren Empfang Germut 1493 Oktober 4 unter eigenem Siegel quittiert16=Rechn. I, Darmstadt Landschreiber (37/4 Bel.).. Konrad ist kurz vor 1491 Febuar 18 verstorben, denn an diesem Tage überträgt Landgraf Wilhelm III. die heimgefallenen Lehen Konrads in Dornberg und Schneppenhausen an seinen Hofmeister Hans von Dörnberg und seinen Marschall Johann Schenk zu Schweinsberg, was für die Qualität der Lehen spricht17=StA Darmstadt, Mannbuch Landgraf Wilhelms III. (Abt. E 14 G Nr. 2/1) Bl. 102. Es handelt sich dabei um die Gülten und Güter, die dem † Grafen Philipp von Katzenelnbogen von seinem Darmstädter Landschreiber Johann von Michelfeld (1427 -1441) und dessen Frau Getze von Trebur heimgefallen waren (vgl. Demandt, Katz. Regg. Nrr. 5446, 5447).. Die Witwe Konrads Germut heiratet 1491 vor November 12 den Dornberger Amtmann Johann von Merlau18=1491 November 20 verspricht Landgraf Wilhelm III. Johann von Merlau und dessen Frau Germut, ihnen die Zusage der Lehen des † Konrad von Katzenelnbogen, nämlich des Zehnten und der Frondienste zu Schneppenhausen, zu halten (Urkk., Samtarchiv Nachtr. 1, 124). Johann konnte jedoch diese Zusage nicht realisieren und mußte sich mit anderen Lehen begnügen (vgl. das Folgende). – 1494 Oktober 4 heißt Johanns Frau Germut von Merlau, amptfraue zu Dornberg (Rechn. I, Darmstadt, Landschreiber 37/4 Bel.)., der 1497 Oktober 12 die Lehen Konrads in Groß- und Klein-Gerau, Worfelden und Rüsselsheim erhält19=Vgl. AHG NF 17 S. 240. Nach ihrem Heimfall gelangten diese Lehen 1520 August 3 an Friedrich von Boyneburg., obwohl Germut schon 1494 vor Oktober 11 verstorben war20=Rechn. I, Darmstadt Landschreiber (37/7 Bel.). Landgraf Wilhelm befiehlt, die Lehen der Germut zu Schneppenhausen und Erfelden für den landgräflichen Gebrauch zurückzunehmen.. – Zwischen 1460 und 1490 und damit in den schwierigen Jahren des Übergangs der Grafschaft Katzenelnbogen auf Hessen21=Vgl. dazu die Ausführungen über die zweite Ehe Graf Philipps von Katzenelnbogen mit Herzogin Anna von Braunschweig-Lüneburg bei Demandt, Katzenelnbogen II S. 114 f. Konrad von Katzenelnbogen hatte der Kommission angehört, die die Eheverträge ausgehandelt hatte (vgl. Demandt, Katz. Regg. Nrr. 5753, 5758, 5765). bildete Konrad von Katzenelnbogen zusammen mit Hans von Wallbrunn und Heinrich von Mosbach die Verwaltungsspitze der Obergrafschaft, wie sie vorzüglicher kaum besetzt werden konnte.