Kehlnbach

Dorf · 273 m über NN  
Gemeinde
Gladenbach
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

1,5 km westlich Gladenbach

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage
Die Siedlung zieht sich hangparallel um einen noch Südosten abfallenden Bergrücken
Straße nach Gladenbach
Alte Landstraße von Dillenburg über Gladenbach nach Marburg führte mit einem Seitenstrang südöstlich an Kehlnbach vorbei

Siedlungsentwicklung

Umlegung: 1951/52
Älteste Gemarkungskarte: 1828

Historische Namensformen

  • Kelembach (1324) [Staatsarchiv Würzburg: Amöneburger Kellereirechnungen]
  • Kelimbach, de (1360)
  • Kelnbach (um 1400)

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3469370, 5626205
UTM: 32 U 469308 5624395
WGS84: 50.770502° N, 8.564743° O

Statistik

Ortskennziffer

534010070

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 824, davon 462 Acker (= 56.07 %), 123 Wiesen (= 14.93 %), 209 Wald (= 25.36 %)
  • 1885 (Hektar): 206, davon 69 Ackerland (= 33.50 %), 27 Wiesen (= 13.11 %), 91 Holz (= 44.17 %)
  • 1961 (Hektar): 206, davon 99 Wald (= 48.06 %)

Einwohnerstatistik

  • 1502: 3 Männer
  • 1577: 7 Hausgesesse
  • 1630: 1 dreispänniges, 1 zweispänniges, 3 einspännige Ackerländer, 1 Einläufige
  • 1630: 6 Hausgesesse (errechnet)
  • 1677: keine Angaben
  • 1742: 14 Haushalte
  • 1830: 80 evangelische Einwohner
  • 1867: keine Angaben
  • 1885: 94 evangelisch, 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 33 Land- und Forstwirtschaft, 18 produzierendes Gewerbe, 12 Handel und Verkehr, 2 Dienstleistungen und sonstiges
  • 1961: 103, davon 90 evangelisch (= 87.38 %), 13 katholisch (= 12.62 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Um 1400: Gericht, 1586 und später: Untergericht Gladenbach
  • 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Biedenkopf

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1974 wurde Kehlnbach im Zuge der hessischen Gebietsreform der neu gebildeten Stadtgemeinde Gladenbach als Stadtteil eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Landgericht Gladenbach
  • 1867: Amtsgericht Gladenbach

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Der Zehnte zu Kehlnbach steht 1324 dem Mainzer Erzstift zu; 1341 zusammen mit den übrigen mainzer Einkünften im Gladenbacher Raum an die Grafen von Solms, seit 1342 an die von Rollshausen verpfändet. 1577 verfügt die Ganerbengemeinschaft der von Rollshausen, Schwalbach und Schütz über die mainzer Pfandschaft, um deren Einlösung sich das Erzstift seit 1609 vergeblich bemüht.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: nach Gladenbach eingepfarrt Seit 1910: Entstehen einer Freien Evangelischen Gemeinde

Bekenntniswechsel

Da Filial von Gladenbach, Einführung der Reformation vermutlich ab 1526. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Gladenbach

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Um 1840: Nickelerzbergbau in der Grube Blankenstein bei Kehlnbach (Gladenbach, Ziffer 6)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Kehlnbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9505_kehlnbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9505