Kehlnbach

Die Lage von Kehlnbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
1,5 km westlich Gladenbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage
Die Siedlung zieht sich hangparallel um einen noch Südosten abfallenden Bergrücken
Straße nach Gladenbach
Alte Landstraße von Dillenburg über Gladenbach nach Marburg führte mit einem Seitenstrang südöstlich an Kehlnbach vorbei
Siedlungsentwicklung
Umlegung: 1951/52
Älteste Gemarkungskarte: 1828
Historische Namensformen
- Kelembach (1324) [Staatsarchiv Würzburg: Amöneburger Kellereirechnungen]
- Kelimbach, de (1360)
- Kelnbach (um 1400)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3469370, 5626205
UTM: 32 U 469308 5624395
WGS84: 50.770502° N, 8.564743° O
Statistik
Ortskennziffer
534010070
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 824, davon 462 Acker (= 56.07 %), 123 Wiesen (= 14.93 %), 209 Wald (= 25.36 %)
- 1885 (Hektar): 206, davon 69 Ackerland (= 33.50 %), 27 Wiesen (= 13.11 %), 91 Holz (= 44.17 %)
- 1961 (Hektar): 206, davon 99 Wald (= 48.06 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 3 Männer
- 1577: 7 Hausgesesse
- 1630: 1 dreispänniges, 1 zweispänniges, 3 einspännige Ackerländer, 1 Einläufige
- 1630: 6 Hausgesesse (errechnet)
- 1677: keine Angaben
- 1742: 14 Haushalte
- 1830: 80 evangelische Einwohner
- 1867: keine Angaben
- 1885: 94 evangelisch, 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 33 Land- und Forstwirtschaft, 18 produzierendes Gewerbe, 12 Handel und Verkehr, 2 Dienstleistungen und sonstiges
- 1961: 103, davon 90 evangelisch (= 87.38 %), 13 katholisch (= 12.62 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Um 1400: Gericht, 1586 und später: Untergericht Gladenbach
- 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Biedenkopf
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 wurde Kehlnbach im Zuge der hessischen Gebietsreform der neu gebildeten Stadtgemeinde Gladenbach als Stadtteil eingegliedert.
Gericht
- 1821: Landgericht Gladenbach
- 1867: Amtsgericht Gladenbach
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Der Zehnte zu Kehlnbach steht 1324 dem Mainzer Erzstift zu; 1341 zusammen mit den übrigen mainzer Einkünften im Gladenbacher Raum an die Grafen von Solms, seit 1342 an die von Rollshausen verpfändet. 1577 verfügt die Ganerbengemeinschaft der von Rollshausen, Schwalbach und Schütz über die mainzer Pfandschaft, um deren Einlösung sich das Erzstift seit 1609 vergeblich bemüht.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später: nach Gladenbach eingepfarrt Seit 1910: Entstehen einer Freien Evangelischen Gemeinde
Bekenntniswechsel
Da Filial von Gladenbach, Einführung der Reformation vermutlich ab 1526. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Gladenbach
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Um 1840: Nickelerzbergbau in der Grube Blankenstein bei Kehlnbach (Gladenbach, Ziffer 6)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kehlnbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9505_kehlnbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9505