Holzhausen

Dorf · 300 m über NN  
Gemeinde
Herleshausen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

16 km südsüdöstlich von Eschwege

Lage und Verkehrslage

T-förmiges Straßendorf an der Südabdachung des Ringgaus im Tal der Nesse, das im Norden und Westen vom Dachsberg und dem Schlossberg (Ruine Brandenfels) abgeschlossen wird. Ursprünglicher Ortskern mit Kirche und Anger an ansteigendem Terrain an der T-Gabelung im Osten, heutige Pfarrkirche am südwestlichen Ortsausgang, von wo aus eine Allee zum 500 m westlich gelegenen Gut Hohenhaus führt. Durch die Ortschaft verläuft die Landesstraße 3243, die von Norden aus Richtung Netra kommend weiter in Richtung Südosten nach Nesselröden führt.

Ersterwähnung

1153

Siedlungsentwicklung

Der ursprüngliche Ortskern lag laut P. Zietz mit der alten Kirche (1713) und dem Anger an ansteigendem Terrain. Die neue Dorfkirche wurde 1915 auf einem Hügel am Beginn der Allee zum Gut Hohenhaus erbaut.
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Hohenhaus.

Vorbemerkung Historische Namensformen

Ob es sich bei der ältesten Nennung im 12. Jahrhundert tatsächlich um einen Adligen aus Holzhausen handelt, ist kaum zu entscheiden

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1195)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Umlegung der Flur

1894

Älteste Gemarkungskarte

1766

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3576469, 5656841
UTM: 32 U 576365 5655018
WGS84: 51.04162° N, 10.089273° O

Statistik

Ortskennziffer

636005060

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 107, davon 65 Acker (= 60.75 %), 9 Wiesen (= 8.41 %), 11 Holzungen (= 10.28 %)
  • 1961 (Hektar): 758, davon 528 Wald (= 69.66 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1432: Landgrafschaft Hessen, Gericht Ulfen (zum Teil) [HStAM Bestand Urk. 13 Nr. 4694]
  • 1550: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht der Treusch von Buttlar
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht der Treusch von Buttlar
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Netra
  • 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Netra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Eschwege

Gemeindeentwicklung

Am 1.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Herleshausen zusammengeschlossen, deren Ortsteil Holzhausen seitdem ist.

Gericht

  • Gericht Treuschbuttlar
  • 1822: Amt Netra
  • 1822: Justizamt Netra
  • 1867: Amtsgericht Netra
  • 1879: Amtsgericht Netra
  • 1932: Amtsgericht Sontra
  • 1933: Amtsgerich Eschwege

Herrschaft

  • Seit 1550 sind die Treusch von Buttlar als hessisch-sächsische Lehnsträger faktisch Alleineigentümer der Burg Brandenfels. In dieser Eigenschaft üben sie die Gerichtsbarkeit über die zum Gericht Brandenfels gehörenden Dörfer Markershausen, Renda, Lüderbach, Willershausen, Archfeld, Frauenborn, Holzhausen, Nesselröden, Breitzbach, Unhausen sowie die Höfe Altefeld, Berlitzgrube, Heidelberg, Rittersberg, Hohenhaus, Lüstefeld und die spätere Wüstung Woffenbach (östl. von Wommen) aus.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Germerode, Kloster1195: Kloster Germerode erhält Besitz zu Holzhausen durch den Papst bestätigt. Im Zinsregister lässt er sich auch 1451 noch nachweisen.
  • Holzhausen ist 1545 bis 1824 als Lehen der Treusche von Buttlar, das sie von Sachsen und Hessen innehaben (Rev. 1545 - 1824).

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Ehemalige Dorfkirche (Schlossberstr. 23) 1713 errichtet, Anfang des 20. Jahrhunderts profaniert
  • Heutige Pfarrkirche am Beginn der Allee zum Gut Hohenhaus 1915 errichtet,1967 renoviert

Pfarrzugehörigkeit

Holzhausen ist 1585, 1872 und 1994 Filial von Nesselröden.

Patronat

Die Patronatsherren, die Treusche von Buttlar, übereignen die Kirche 1930 der Kirchengemeinde

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Holzhausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6047_holzhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6047