Haube-Tal: AM HAUBENTHAL [ohm haubedohl]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Haube
Wegen des Kombinationstyps kaum zu ahd. hûba, hûva, mhd. hûbe st. F. ‚Haube, Mütze, Kopfbedeckung‘; sondern eher eine hyperkorrekte Diphthongierung oder ein dialektal bedingter steigender Diphthong auf der Grundlage von mhd. huobe, hûbe ‚Stück Land, Hufe‘ (s. Hube). Ein *huben-stein / -stern wäre dann ein Grenzstein oder Grenzzeichen als Begrenzung einer (bestimmten) Hube.
Tal
Zu ahd. mhd. tal st.N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände.
Südhessisches Flurnamenbuch
Haube
Wohl nur selten zu ahd. hûba, hûva, mhd. hûbe st. F. ‚Haube, Mütze, Kopfbedeckung‘; die entsprechenden Namen dürften dann auf die haubenartige Form hinweisen (Birkenau?). Die Namen in Bobstadt und Dietzenbach dagegen gehen entweder auf den FamN Haube oder (wahrscheinlicher) auf nhd. Hufe, Hube ‚Landstück, Ackergut‘ mit hyperkorrekter Diphthongierung zurück. Ebenso auffällig wie unerklärlich ist der in Jügesheim, Langstadt, Nieder-Ramstadt und Sickenhofen vorkommende Name Haubenstern
Tal
Zu ahd. mhd. tal st. N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände. Die Thaler-Belege in Dornheim und Mosbach zeigen vermutlich eine sekundäre Pluralbildung. Die Abgrenzung zu Dohl ‚Abzugsgraben‘ ist wegen der mundartlichen Hebung von /ɑ/ > /o/ in Tal nicht immer sicher.
Hessischer Flurnamenatlas
Haube
Karte 18
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Haube-Tal: AM HAUBENTHAL (Gläserzell)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/175504_am-haubenthal> (aufgerufen am 26.11.2025)
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