Wetz-Driesch: in Wetz Trischern

Historischer Beleg aus Nieder-Breidenbach  
Gemeinde
Romrod
Landkreis
Vogelsbergkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Wetz-Driesch

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1718

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 247, 2.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Driesch

Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M.N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in OrtsN bereits seit dem 8. Jahrhundert bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *preuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang. Da aus mhd. /ie/ im Untersuchungsgebiet steigender Diphthong /ei/ wird, finden sich häufiger Formen mit /ei/ (oder gerundet /oi/), die mit Dreis (s.d.) zusammenfallen können. Bei älteren Belegen ist deshalb eine klare Scheidung nur möglich, solange die Diphthongierung noch nicht eingetreten war. - Driesch hat in Cleeberg die Sonderbedeutung ‚einschürige Wiesen und Schafweiden‘ (Jäger).

Wetz

Zu ahd. wezzen, mhd. wetzen sw.V. ‚schärfen‘, eine Ableitung vom Adjektiv ahd. hwas ‚scharf(kantig)‘. In Verbindung mit dem GT /-stein/ liegt ein FormN nach der Form des Wetzsteins, ahd. wezzistein, mhd. wetzestein st. M. vor. Die Belege aus Langgöns, Leihgestern, Watzenborn-Steinberg beziehen sich auf einen Grenzstein an einer Koppelweide, der entweder die Form eines Wetzsteins hatte oder tatsächlich zum Wetzen benutzt wurde.

Südhessisches Flurnamenbuch

Driesch

Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M. N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in ON bereits seit dem 8. Jh. bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *þreuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang und ist daher in Südhessen verhältnismäßig selten. An Varianten begegnen - falls die Belege sicher hierher gehören - Drays (zur Variante mhd. treis), Dreit-sand (aus *Traitz-sand1) und Trast (wohl mit unorganischem /t/), sowie Triescher (mit -er-Plural).

Wetz

Vermutlich zu ahd. wezzen, mhd. wetzen sw. V. ‚schärfen‘, eine Ableitung vom Adjektiv ahd. hwas ‚scharf(kantig)‘. Es handelt sich um spitz zulaufende Flurstücke, was für die Flurform der Wetzen in Groß-Rohrheim zutrifft. Die am Altrhein gelegenen Flurstücke könnten allerdings auch zu den Wetz(bach)-Namen (s. d.) gehören1.

Hessischer Flurnamenatlas

Driesch

Karte 32

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wetz-Driesch: in Wetz Trischern (Nieder-Breidenbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/144654_in-wetz-trischern> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/144654