Dorn-Rain: am dornrein
Beleg
Standard-Flurname
Dorn-Rain
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1703
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 257/2.
Weitere Belege
- 1703: am dornrein [Acker]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 257/2., fol. 154
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Dorn
Zu ahd. mhd. dorn st. M. ‚Dorn(-strauch), Stachel‘. In FlN zumeist für wild wachsende, dornige Sträucher und Hecken oder für den Weißdorn (Crataegus monogyna). Dornhecken erinnern dagegen an angepflanzte Hecken, die zum Schutz der Siedlung und ihrer Felder angelegt wurden. - Dörner ist dialektal Plural von Dorn, kann aber in FlN auch als Kollektivum auftreten.
Rain
Zu ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein st. M. ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang‘. - Vereinzelt kann auch ein PN namengebend sein, so bei der Reynewiesen 1489 in Oppenrod, wo gleichzeitig eine Reyne Elsen als Eigentümerin genannt wird (Eckhardt).
Südhessisches Flurnamenbuch
Dorn
Zu ahd. mhd. dorn st. M. ‚Dorn(-strauch), Stachel‘. In FlN zumeist für wild wachsende, dornige Sträucher und Hecken oder für den Weißdorn (Crataegus monogyna). Dornhecken erinnern dagegen an angepflanzte Hecken, die zum Schutz der Siedlung und ihrer Felder angelegt wurden. Zu Dorn gehören auch die Kollektivbildungen Dornicht/Dornig und Dörnert. Die Belege aus Groß-Gerau, auch Ober-Ramstadt, gehen auf ahd. dornahi, mhd. dornach st. N. ‚Dornhecke, Dornstrauch, Dickicht‘ zurück. Die umgelauteten Formen entstammen dem Plural Dörn, Dörner, Diminutiv in Rothenberg. Viele dieser Belege sind aber von den dürr- und Dörre-Namen nicht sicher zu scheiden.
Rain
Zu ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein st. M. ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang‘. Im Südhess. ist die Bedeutung ‚mit Gras bewachsener Abhang; steiler Abhang an der Längsseite von terrassenförmig am Hang liegenden Äckern‘ vorherrschend; mit ungefähr gleicher Bedeutung wird (in FlN seltener) das Wort Rech verwendet. Ein Wechsel von Rain und Rech in FlN kommt in Südhessen jedoch nur in Ausnahmefällen vor. Formen mit einfachem Stammvokal sind in der Mundart häufig, in schriftlichen Belegen selten (etwa in Götzenhain, Viernheim). Im Westen sind Vermischungen mit dem GewN Rhein möglich. In Babenhausen hat eine Umdeutung stattgefunden
Hessischer Flurnamenatlas
Rain
Karte 83
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Dorn-Rain: am dornrein (Bernshausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/114898_am-dornrein> (aufgerufen am 28.11.2025)
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